Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie Mannheim

Zellseparation / Blutspende


Abteilungsleitung


Unser Auftrag

In der Blutspendezentrale in der Friedrich Ebert-Straße 107 wird ein breites Spektrum an Leistungen im Bereich der Blutspende angeboten.



 

Spendemöglichkeiten

In unserem Institut sind Spenden folgender Blutbestandteile nach vorheriger Terminvereinbarung möglich: 

  • Vollblut 
  • Plasma 
  • Thrombozyten 
  • Leukozyten 

Stammzellen und spezielle Blutprodukte

Für besondere Anforderungen werden Stammzellen und gerichtete Blutprodukte gewonnen. Über die klinischen Partner werden uns Patienten zur autologen sowie Familienmitglieder von Patienten zur allogenen Stammzellsammlung zugewiesen. Zudem findet die Entnahme von Stammzellen von Spendern der Stammzellspenderdatei Rhein-Neckar und weiterer Stammzellregister statt. Diese Präparate werden zur Transplantation an Patienten in Kliniken in Deutschland und weltweit abgegeben. 

  • Allogene Blutstammzellen: mobilisierte periphere Blutstammzellen oder Knochenmarkspende
  • Autologe Blutstammzellsammlung (z.B. bei Patienten mit Multiplen Myelom)
  • Therapeutische Leukozytapherese (z.B. bei Patienten mit akuter Leukämie und Hyperleukose bzw. Leukostasesyndrom)
  • Thrombozytapherese von speziell ausgewählten Blutspendern 
  • Maschinelle Erythrozytapherese bzw. Aderlass (z.B. bei Patienten mit Hämochromatose)
  • Granulozytapherese (zur Behandlung von Patienten mit lebensbedrohlicher Sepsis)

Versorgung mit seltenen Blutgruppen

Bedarfsorientiert unterstützt die stationäre Blutentnahmeabteilung und Aphereseeinheit die Blutversorgung mit der Durchführung von Thrombozyt-, Erythrozyt- und Plasmapheresen, besonders in Zeiten erhöhten Bedarfs. Zudem haben wir die Möglichkeit gezielt Blutspender mit seltenen Blutgruppen wie z.B. A Rhesus negativ oder 0 Rhesus negativ  einzubestellen. 

[LINK zu Broschüre] 

Die enge Verzahnung von hausinterner Diagnostik (HLA- und Thrombozytenlabor) mit der stationären Blutspende und der Blutbank ermöglicht zudem die Versorgung von Patienten mit speziell ausgewählten Blutpräparaten, wie z.B. Apherese-Thrombozytenkonzentraten. Durch den hohen Anteil der für HLA- und HPA-Merkmale typisierten Apheresespender können gezielt Spender einbestellt werden, die für Patienten mit einer speziellen Bedarfssituation (z.B. aufgrund Immunisierung) spenden. 

 

COVID-19 Rekonvaleszenten-Plasmaspende

Überblick

Aktuell sind wir an der Gewinnung und Herstellung von Rekonvaleszentenplasma von zuvor an COVID-19 erkrankten Personen beteiligt. Geeignetes Plasma enthält Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus und wird für die Behandlung von  COVID-19-Patient:innen eingesetzt. RK-Plasma kann mit geringem technischen Aufwand hergestellt werden und ist allgemein gut verträglich. Es wurden bereits Studien veröffentlicht, die vor allem bei frühzeitiger Therapie mit Plasmen mit hohen Antikörperwerten eine Abmilderung des Krankheitsverlaufes sowie eine verminderte Sterblichkeit zeigen konnten. Im Rahmen der Plasmagewinnung sind wir an Studien beteiligt, die die Wirksamkeit dieser Therapie untermauern sollen. Darüber hinaus kann Rekonvaleszentenplasma verwendet werden um sogenanntes Hyperimmunserum pharmazeutisch herzustellen. Hier werden die Plasmen vieler genesener Patienten gesammelt und deren Antikörper hochkonzentriert in einem Präparat zusammengefasst. 

Anmeldung

Personen, die selbst eine COVID-19-Infektion durchgemacht haben und Plasma spenden möchten, können sich hier über die Voraussetzungen und den Ablauf informieren.

Förderung durch die Europäische Kommission

Die Europäische Kommission fördert seit September 2020 den Ausbau der Infrastruktur zur Sammlung von Rekonvaleszentenplasma im Rahmen der Pandemiebekämpfung. Das Institut in Mannheim hat in diesem Zusammenhang das Förderkonsortium CAPACEPT (ConvAlescent PlAsma Collection from rEcovered PaTients) für ein konstruktives Zusammenarbeiten und den Ausbau unterschiedlicher innerdeutscher RKP-Standorte ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses geförderten Projektes wird aktuell unter anderem die Möglichkeit einer mobilen Plasmaspende zum gezielten Erreichen ausgewählter Personen aufgebaut. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wissenschaftliche Initiative - die CORE-Studie

Zusätzlich hat unser Institut in Mannheim eine eigene wissenschaftliche Studie initiiert: die  CORE-Studie (COVID-19 Rekonvaleszentenplasma von Erwachsenen). Ziel dieses Kooperationsprojektes ist es, bei einem großen Kollektiv gesunder Plasmaspender:innen im Alter von 18 bis 60 Jahren, die eine COVID-19 Erkrankung durchgemacht haben, den Verlauf des Antikörpertiters, den Status des angeborenen Immunsystems sowie weitere Immunparameter zu ermitteln. Entsprechende Untersuchungen werden in spezialisierten Arbeitsgruppen in Mannheim, Ulm und Tübingen untersucht werden.

 

Immuntherapeutische Studien

Unsere stationäre Blutentnahmeabteilung und Aphereseeinheit ist in den letzten Jahren ein wichtiger Kooperationspartner für zahlreiche immuntherapeutische Studien geworden. Wir führen hierzu je nach Studienprotokoll entweder von gesunden Fremdspendern oder von Patienten Leukapheresen zur Gewinnung mononukleärer Zellen (Lymphozyten und Monozyten) durch, die in entsprechenden Laboren immuntherapeutisch untersucht, verändert und ggf. den Patienten reappliziert werden. 

Die Entnahmeteams

Sechs Entnahmeteams sorgen für den täglichen Einsatz der Blutspendeaktionen in der gesamten Region Nord-Baden und Nord-Württemberg und Teilen von Südhessen. Diese Blutspendetermine finden in Schulen, Hallen und anderen öffentlichen Räumlichkeiten, in Zusammenarbeit mit den dortigen DRK-Ortsvereinen statt. Neben der operativen Durchführung von Blutspendeaktionen gehören folgende Aspekte zu den Aufgaben der Mitarbeiter im Entnahmeteam:

  • Planung und Organisation des Personal- und Materialeinsatzes der Entnahmeteams
  • Optimierung des Personaleinsatzes
  • organisatorische und personelle Führung der Entnahmeteams und Teamvorbereitung.

     

Arbeitskreis für Hämotherapie

Vom Institut ist für alle interessierten Transfusionsverantwortlichen und –beauftragten der Region ein Arbeitskreis für Hämotherapie eingerichtet worden, welcher der regionalen Zusammenarbeit und dem regelmäßigen Informationsaustausch auf dem Gebiet der Transfusionsmedizin dient. Es werden jährlich zwei Sitzungstermine in Zusammenarbeit mit externen und internen Sachverständigen organisiert, um interessierte Verantwortungsträger über aktuelle und interessante hämotherapeutische Themenschwerpunkte zu informieren.