Igel

Niedlicher Fund beim DRK-Blutspendedienst in Mannheim

Geschrieben am: 06.12.2024

Ein Eigenheim für den Firmen-Igel

Igelnest

Vor unserem Institut in Mannheim wurde ein niedlicher Igel entdeckt, für den unser Kollege und Tierfreund Udo Kneis ein wundervolles "Eigenheim" baute. Normalerweise sind Igel in der Abenddämmerung aktiv, doch Kolleg*innen am Institut entdeckten den Igel in den frühen Morgenstunden. 
Udo Kneis ist in unserem Institut in Mannheim für die Haus-und Gartentechnik zuständig. Er baute aus einer Weinkiste, Ästen und Laub ein tolles Nest für den anstehenden Winterschlaf des kleinen Vierbeiners.

Udo hat selbst bereits einen Igel betreut und wusste dementsprechend auch genau, wie er das Ganze angehen musste. 

Im Interview mit Udo wurde klar, dass es für ihn sofort selbstverständlich war, dass er dem Igel helfen wollte. Udo liebt Tiere und die Natur, doch in letzter Zeit falle ihm dabei häufig auf, wie sehr die Natur leidet. 

"Die Natur liegt mir arg am Herzen. Menschen machen so viel kaputt", berichtet er. Deshalb freute er sich umso mehr, dass er durch "diese Kleinigkeit unterstützen" konnte.

Udo Kneis ist privat als Hundetrainer tätig und begleitet auch das Ehrenamt, dementsprechend groß sind seine Hilfsbereitschaft und sein Herz für Tiere und die  Natur. 

Der DRK-Blutspendedienst Igel hat bisher noch keinen Namen, jedoch schlug Udo vor, dass die Mitarbeiter*innen für einen Namen abstimmen könnten. Blutspender*innen werden den Igel vermutlich nicht zu Gesicht bekommen, da der Igel nachtaktiv ist. 

Ein großes Dankeschön nochmal an Udo Kneis für seinen tollen Einsatz! 

Wie erkennt man einen hilfsbedürftigen Igel?

Hilfsbedürftige Igel erkennt man meist daran, dass sie:

  • nach Wintereinbruch tagsüber unterwegs sind
  • sichtbar schwach sind
  • Verletzungen aufweisen
  • mager sind und eingefallene Augen haben
  • sichtbar unterernährt sind

Unterernährte Igel erkennt man unter anderem an einem wurstförmigen Körper, wobei die breiteste Stelle an den Schultern ist. Ein gesunder, wohlgenährter Igel ist birnenförmig und ist somit vorne schmal und hinten dick.

Was muss man tun, wenn man einen Igel im Winter findet?

Igel befinden sich circa von Mitte/Ende Oktober bis März/April in einem Winterschlaf. Vorher müssen sie sich Nahrung ansammeln und einen Speckmantel zulegen, um den Winter zu überleben. Falls du also einen herumlaufenden Igel im Herbst entdecken solltest, ist das noch kein Grund zur Sorge, da dieser sich wahrscheinlich noch sein Fettpolster anfrisst. Erst wenn ein Igel im Winter bei Minusgraden oder im Schnee rumläuft, sollte man ihm zur Hilfe eilen.

Nach der Beurteilung ob ein Igel auf Hilfe angewiesen ist, sollte man ihn sichern und untersuchen. Dies macht man, indem man den Igel behutsam mit einem Handtuchin in eine Box einsammelt. Dies sollte man sicherheitshalber mit Handschuhen machen, da der Igel von Parasiten befallen sein könnte. 

Ebenfalls sollte man den Igel wiegen. Er sollte ein Gewicht von circa 600g aufweisen. Wenn dies nicht der Fall ist, ist er im Untergewicht. Sei ebenfalls auf Auffälligkeiten wie Verletzungen und Parasiten aufmerksam

Besonders wichtig wäre es, dem Igel Futter anzubieten. Dafür eignet sich besonders Katzenfutter (ohne Gelee oder Soße), Rührei oder Igelfutter. Obst oder Milch vertragen Igel leider nicht. Außerdem sind Igel auf frisches Wasser angewiesen, welches aus einem flachen Behälter gut zugänglich sein muss.

Der letzte Schritt wäre es, einen Tierarzt oder einen Experten zu kontaktieren. Wende dich am besten an eine Wildtierstation, einen Tierarzt oder eine Igelhilfsorganisation, da Experten den Gesundheitszustand des Igels besser einschätzen können.

 

Was brauchen Igel zum Überwintern?

Igel in Igelhaus

Igel benötigen für ihren Winterschlaf eine geeignete Umgebung und genügend Energiereserven, um den Winter zu überstehen. Hierfür ist ein Nest, welches sie vor Kälte und Fressfeinden schützt, essenziell.

Hierzu zählen:

  • Laubhaufen= Laub und Äste, welche einen natürlichen Schutz bieten
  • Holzhaufen oder Hecken
  • oder ein Igelhaus

Natürliche Materialien zum Nestbau wären, trockenes Laub, Moos, Stroh und Äste oder Zweige.

Ein igelfreundlicher Garten, welcher Laubhaufen oder Totholzhaufen enthält und auf Pestizide verzichtet, um die Igel mit genügend Insekten zu versorgen, wäre ebenfalls von Vorteil. Außerdem sollte der Garten für die Igel zugänglich sein, bedeutet also, dass kleine Durchgänge im Zaun nützlich wären.

Der Platz für den Winterschlaf muss ruhig und frei von Störungen sein.

 

Igel sind vom Aussterben bedroht

Laut Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) geht die Anzahl der westeuropäischen Igel stark zurück. Der Igel wurde nun auf der roten Liste der bedrohten Arten als ,,potenziell gefährdet'' eingestuft und ist somit auf der zweiten Stufe der siebenstufigen Skala.

Die Menschen zerstören durch die Landwirtschaft die natürlichen Lebensräume der Igel wie beispielsweise Hecken, Gärten und Wiesen. Das Leben der Igel ist ebenfalls von Pestiziden oder auch dem Straßenverkehr bedroht, da diese meist beim Überqueren der Straße verletzt werden. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Überlebenschancen der Igel durch viele Faktoren stark eingeschränkt sind. 

Um Igel das Überleben zu vereinfachen, wären Artenschutzmaßnahmen wie igelfreundliche Gärten und der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume entscheidend.

Hilf mit, den Igeln und weiteren Tieren das Überleben zu vereinfachen!

Menschenleben kannst du mit einer Blutspende retten. Wenn wir alle mit anpacken, können wir die Welt zusammen zu einem besseren Ort machen. 

Nochmal ein GROSSES DANKESCHÖN an Udo und alle weiteren Tierliebhaber!

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Autorenprofil Hilary
Hilary

Sie liebt es neues zu entdecken, zu reisen und würde gern helfen wo sie nur kann!

FSJlerin beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg Hessen