Ein HOCH auf die BlutspenderINNEN

Immer wieder einmal hört und liest man von Blutspenderinnen und –spendern, die in ihrem Leben eine sehr hohe Anzahl von Spenden erreichen. Schaut man genau hin, sind es überwiegend Männer, die vom DRK für 100, 125 oder sogar noch mehr Spenden ausgezeichnet werden. Warum es weniger weibliche Spendejubilarinnen gibt und warum wir eine Lebensretterin hier stellvertretend für die FRAUENPOWER bei der Blutspende hochleben lassen, liest du hier!

Gesunde Menschen ab 18 Jahren können Blut spenden. Lediglich rund 3 % der Bevölkerung engagieren sich als Blutspender*innen. Schaut man auf das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Spendern, so lässt sich sagen, dass im Versorgungsgebiet unserer DRK-Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost eine relative Ausgeglichenheit von 55,5 % männlichen Spendern zu 44,5 % weiblichen Spenderinnen besteht. Das Durchschnittsalter aller Spendenden im Versorgungsgebiet liegt bei ca. 46 Jahren.

Unter allen Spendenden gibt es immer wieder solche, für die Blutspenden keine Eintagsfliege ist. Gerade die Spender*innen der sogenannten „Baby-Boomer-Generation“ (Geburtsjahrgänge 1955 bis 1969) zeigen oft großes Engagement und leisten die maximale Anzahl von Blutspenden, die laut Richtlinien für die Zulassung zur Blutspende möglich ist.

Vor diesem Hintergrund wird eines ganz klar: Selbst bei maximalem Engagement benötigen Frauen erheblich länger dafür, sehr hohe Spendenanzahlen zu erreichen. Hinzu kommen weitere Punkte: Während einer Schwangerschaft ist für Frauen keine Blutspende möglich. Nach einer Geburt ohne Komplikationen ist das Blutspenden frühestens nach sechs Monaten wieder erlaubt. Auch während der Stillzeit kann eine junge Mutter nicht Blut spenden. In unserem Beitrag zum Thema Blutspende und Schwangerschaft erfährst du alle Details.

Wenn du selbst schon einmal Blut gespendet hast, weißt du, dass vor jeder Spende die Bestimmung des sogenannten Hämoglobinwertes liegt. Dieser gibt Auskunft über den Eisengehalt im Blut. Und das Eisen ist wiederum verantwortlich für den Sauerstofftransport im Körper. Nur wenn der Hämoglobinwert in einem bestimmten Bereich liegt, darfst du zur Blutspende zugelassen werden. Was Hämoglobin ist und warum es wichtig ist, liest du in unserem Beitrag.

Frauen haben in der Regel ein etwas geringeres Blutvolumen als Männer (durchschnittliches Blutvolumen eines Erwachsenen: ca. 4,5 - 6 Liter). Biologisch bedingt besteht bei Frauen auch aufgrund der Menstruationsblutung ein höheres Risiko für einen Eisenmangel. Aus diesem Grund liegt bei Frauen tendenziell öfter der Fall vor, dass sie aufgrund eines zu niedrigen Hämoglobinwertes zeitlich befristet von der Blutspende zurückgestellt werden müssen.

Rechnet man nun also einmal nach, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass Frauen es schnellstens nach 25 Jahren schaffen können, 100 Blutspenden zu leisten. Bei Männern ist dies bereits im schnellsten Falle nach etwas mehr als 16 Jahren möglich.

Dennoch gibt es natürlich immer wieder Frauen, die wir für so hohe Spendejubiläen auszeichnen dürfen. Und das ist auch gut so! Eine von diesen Frauen ist Gabriele Holpert aus Hamburg. Im Sommer 2023 leistete die 71-Jährige ihre 125. Blutspende! Mit 23 Jahren begann die ehemalige Sekretärin ihre Spende-Karriere und sagte uns zu ihrer Motivation: „Wenn ich selbst einmal Blut brauchen sollte, möchte ich doch auch, dass genügend da ist. Dafür muss man selbst etwas tun. Außerdem weiß ich, dass ich auch viele Krebspatienten damit unterstützen kann.“

Das ist nicht Gabriele Holperts einziges ehrenamtliches Engagement für das DRK: Seit mittlerweile 21 Jahren unterstützt sie auch als Helferin Blutspendetermine in ganz Hamburg. Dabei übernimmt sie entweder die Aufgaben bei der Spenderanmeldung oder sie betreut die Spenderinnen und Spender beim Imbiss nach der Blutspende. Tatsächlich sind Frauen häufig in dieser Doppelfunktion engagiert, also sowohl als regelmäßige Blutspenderinnen, wie auch in den Helferinnen-Teams der DRK-Ortsvereine oder anderer Verbände oder Vereine, die die Organisation und Durchführung der Spendetermine unterstützen.

Stellvertretend für alle engagierten Blutspenderinnen gratulieren wir Gabriele Holpert zu ihrer Jubiläums-Blutspende und danken ihr für den jahrzehntelangen Einsatz, mit dem sie Patienten in ihrer Heimatregion unterstützt!

Ende Oktober 2023 fand im Bereich des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost eine der festlichen Ehrungsveranstaltungen für langjährige Blutspenderinnen und -spender statt, auf denen unser Blutspendedienst sich bei Spendejubilar*innen ab mindestens 100 Blutspenden bedankt. Auch auf dieser Veranstaltung wurden mehr Männer als Frauen für ihr Engagement ausgezeichnet. Auf der Bühne gab es jedoch eine besonders schöne Geste: Kai-Uwe Parsons-Galka, ein ehemaliger Patient, der 2013 an Knochenmarkkrebs erkrankte und auch dank Blutspenden überlebte, bedankte sich mit einer herzlichen Umarmung bei Blutspenderin Margit Breunig, die auf der Veranstaltung eine Urkunde für ihre 100. Blutspende entgegennehmen konnte. Alle knapp 300 anwesenden Gäste im Saal applaudierten Spenderin und ehemaligem Patienten. Eine richtig starke Szene - auch wir bedanken uns nochmals!

Auch wenn du nicht auf 100 und mehr Spenden kommst - wir freuen uns auf jeden deiner Besuche auf unseren Spendeterminen!