Geschrieben am: 13.12.2023
Die Vorweihnachts, und Weihnachtszeit und die Tage direkt um den Jahreswechsel herum bedeuten für unsere Blutspendedienste „alle Jahre wieder“ eine ganz besondere Herausforderung. Denn die Blutversorgung muss 24/7 gewährleistet werden. Auch in der Zeit der Weihnachtsferien und über die Feiertage sind viele Patienten auf ihre „Matches“ angewiesen, also auf Blutspenderinnen und –spender mit der gleichen Blutgruppe.
Seit einigen Monaten werben zwei Paare im Rahmen unserer Aufmerksamkeitskampagne It’s a Match für das überlebenswichtige Thema Blutspende. Blutspender Tino und die ehemalige Patientin Jana, die während einer schweren Erkrankung auf Blutspenden angewiesen war, sind zwei der Gesichter von It’s a Match und haben ihre Geschichten mit uns geteilt.
Kurz vor Weihnachten wollen wir einmal innehalten und bei beiden nachfragen, was ihre Erfahrungen als Testimonials sind und welche Bedeutung das Weihnachtsfest und der Start in ein neues Jahr für sie haben.
3 Fragen an Jana
Jana, seit einigen Monaten bist du eines der Testimonials unserer Kampagne It’s a Match und wirbst auf unterschiedlichen Kanälen für das lebenswichtige Thema DRK-Blutspende. Gibt es Reaktionen aus deinem Freundes-, Familien- oder Bekanntenkreis zu deinem Engagement? Wurde dir vielleicht sogar schon zurückgemeldet, dass du Menschen zum Blutspenden motiviert hast?
Meine Freunde und Bekannte finden es toll, dass ich an der Kampagne mitwirken durfte. Die meisten von ihnen sind bereits Blutspender. Leider wurde mir nicht zurückgemeldet, ob ich durch die Kampagne andere Menschen zum Blutspenden motivieren konnte. Toll wäre es natürlich, wenn die Spendenbereitschaft erhöht werden würde.
Weihnachten steht vor der Tür. Für viele Menschen ist die Adventszeit hektisch: Ganz normaler Alltag plus Geschenke besorgen, mit Freunden und Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt einen Glühwein trinken, Vorbereitungen für die Feiertage treffen. Ein wenig innehalten, sich 45 Minuten Zeit nehmen und eine Blutspende gerade in dieser Zeit zu leisten, bedeutet ein Geschenk für viele Patienten und deren Angehörige. Es bedeutet „Leben zu schenken“. Hat das Weihnachtsfest für dich eine besondere Bedeutung nachdem dir vor vielen Jahren nach deiner Erkrankung prognostiziert wurde, dass du dieses Fest nicht mehr oft erleben wirst? Verspürst du auch hier eine besondere Dankbarkeit, dass du im Kreise deiner Liebsten dieses Fest feiern kannst?
Das Weihnachtsfest hat durch meine Krankheitsgeschichte nicht an Bedeutung gewonnen. Tatsächlich halte ich während des Weihnachtsgottesdienstes immer inne und bedanke mich während eines stillen Gebets dafür, dass ich bisher so viel Glück hatte und bete für all die Kranken, die an den Feiertagen nicht bei ihren Liebsten sein können. Ich bin dann immer ein wenig emotional.
„…and a happy new year…“
Der Jahresbeginn ist für viele Menschen die Zeit, gute Vorsätze in die Tat umsetzen. Jana, vielleicht bedeutet deine Geschichte auch, dass man sich Wünsche schnell erfüllt, nichts auf die lange Bank schiebt. Du setzt dich in vielfältiger Weise für andere Menschen ein, bist sogar Bürgermeisterin in deiner Heimatgemeinde. Gibt es noch Dinge, die du dir für das kommende Jahr schon fest vorgenommen hast, die du „anpacken“ möchtest?
Wie viele andere, habe ich auch jedes Jahr meine Vorsätze. Die sehen aber eher so aus: weniger Süßes, mehr Sport… also das Übliche.
Ich schiebe nichts gerne auf die lange Bank, bin nicht so der Typ „Ach, das kann ich auch noch in ein paar Jahren erleben“. Durch meine Krankheiten weiß ich, dass das Leben sehr schnell vorbei sein kann. Ich lebe gerne das Hier und Jetzt, mache mir aber auch nicht immer Pläne. Für nächstes Jahr gibt es noch keinen konkreten Plan, was ich anpacken möchte.
Und wie sind Tinos Erfahrungen als Testimonial und was sind seine Vorsätze für das neue Jahr?
Dass ich auf die Kampagne angesprochen wurde, ist bisher tatsächlich erst einmal vorgekommen. Dadurch, dass ich meinen Mitmenschen davon erzählt habe, gab es allerdings ein paar Gespräche in deren Verlauf ich etwas über den Ablauf von Blutspenden aufklären konnte. Eine Freundin hat dabei auch bereits geäußert, dass sie beim nächsten Spendentermin gerne mitkommen würde.
Tino, welche Botschaft geht von dir an junge Menschen, die sich mit dem Thema Blutspenden noch gar nicht beschäftigt haben?
Die Weihnachtszeit gilt als Zeit des Gebens und der Nächstenliebe. In meinen Augen ist die Blutspende eine gute Option, um ohne großen Aufwand etwas Gutes zu tun und Menschen an den Feiertagen zu helfen. Hinter jeder Empfängerin und jedem Empfänger steckt eine Geschichte und so können 45 Minuten Zeitaufwand eines einzelnen den Unterschied machen, ob jemand an Heiligabend am Tisch mit seiner Familie isst oder auf Grund von fehlendem Spenderblut kraftlos im Bett oder gar im Krankenhaus liegt.
Allein durch deinen Einsatz für die Blutspende zeigst du, dass deine Mitmenschen dir am Herzen liegen und du Verantwortung für die Gesellschaft übernimmst. Hast du ganz persönlich einen oder mehrere gute Vorsätze, die du im kommenden Jahr in die Tat umsetzen möchtest?
Mein Studium nimmt derzeit einen Großteil meiner Zeit in Anspruch, wodurch ich mir noch nicht wirklich etwas für das nächste Jahr vorgenommen habe. Ein kleines Ziel von mir ist es aber tatsächlich, vor meinem 23. Geburtstag meine 20. Blutspende abzugeben.
Wer tatsächlich erwägt mit dem Blutspenden anzufangen, sollte damit meines Erachtens aber nicht bis zum nächsten Jahr warten.
Nach einer wilden Silvesternacht und der Aufregung des neuen Jahres, werden viele Vorsätze ja leicht vergessen oder scheitern an den kleinsten Hürden. Deswegen lieber direkt schonmal einen Termin abmachen.