Wie Zwillinge zu Lebensretterinnen wurden

Die Motivation von Erstspenderinnen und -spendern hat auch 2023 wieder einen wichtigen Platz in der Öffentlichkeitsarbeit unserer Blutspendedienste eingenommen. Im Versorgungsgebiet des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost haben wir im zurückliegenden Jahr 2023 unsere Aktion „Team Lebensretter – Gemeinsam Blut spenden“ neu aufgelegt, die bereits 2022 erfolgreich lief. Gemeinsam mit erfahrenen Spender*innen und Neuspender*innen haben wir es geschafft, die Anzahl derjenigen, die zum ersten Mal im Leben die Erfahrung einer Blutspende machen, zu steigern. Das ist deshalb so wichtig, um auch langfristig in den kommenden Jahrzehnten die Blutversorgung lückenlos aufrechterhalten zu können. Auch dann, wenn immer mehr ältere Menschen der sogenannten Baby-Boomer-Generation als Spender*innen ausscheiden und potentiell eher zu Patienten werden, die eventuell auf Blutpräparate angewiesen sein werden. Sie bauen dann auf eine junge Spendergeneration, die diese Verantwortung übernimmt. Mit Mia und Pia lernst du hier ein perfektes „Team Lebensretter“ kennen, das mit seinem Engagement weitere junge Menschen motivieren möchte!

Sie kennen sich ein Leben lang, wissen meistens genau, was der andere denkt und fühlt, und sie fühlen sich oftmals nicht komplett, wenn sie voneinander getrennt sind. Genauso ein Team sind Mia und Pia Hamann. Nicht nur das gemeinsame Aufwachsen zwischen Dünen, Meer und den Reetdach-Häusern auf der schönen nordfriesischen Insel Sylt verbindet die beiden jungen Frauen miteinander, sondern auch der Wunsch, sich für andere Menschen einzusetzen und ihnen wo sie nur können zu helfen.

Blut spenden ist eine unkomplizierte Art der Hilfe für andere. Mit einem relativ kleinen Zeitaufwand kann man damit so viel bewirken. Mia und Pia sind mit dem Thema Blutspende vertraut, seit sie kleine Kinder sind. „Inspiriert hat uns unsere Mutter“, erzählen die beiden am Rande ihrer eigenen Blutspenden, die sie Ende Oktober auf Sylt geleistet haben. „Sie spendet selbst schon lange und hat uns als Kinder oft mitgenommen. So verliert man direkt die Berührungsangst“.

Bei der zweiten Blutspende ihres Lebens absolviert Pia Hamann die ersten Stationen von der Spenderanmeldung über das Ausfüllen des Fragebogens und die Messung des Hämoglobinwertes mittels eines kleinen „Pieks“ in den Finger bis zum Gespräch mit dem Arzt auch schon sehr routiniert. Ihrer Schwester, Erstspenderin Mia, erklärt sie geduldig, was sie bereits über den weiteren Ablauf der Blutspende weiß. Obwohl die Zwillinge sich beide sicher waren, dem Beispiel ihrer Mutter als Spenderin folgen zu wollen, ist Pia ihrer Schwester eine Spende voraus. „Bei mir hatte es beim letzten Spendetermin einfach zeitlich nicht gepasst“, erklärt Mia, an deren rechten Unterarm ein dekoratives Tattoo erkennbar ist. „Nach dem Stechen eines Tattoos kann man für einen begrenzten Zeitraum nicht Blutspenden“, weiß Mia, „es könnte sein, dass ich da noch einmal ins Hintertreffen gerate“, fügt sie lächelnd hinzu.

Erstspenderin Mia ist Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement im dritten Lehrjahr. Für ihre Ausbildung in einem Heizungs- und Sanitärbetrieb ist sie ihrer Heimat auf der Insel treu geblieben. Schwester Pia hat sich für einen Beruf im Gesundheitsbereich entschieden, für die Ausbildung ist sie nach Flensburg gezogen: Sie ist im 2. Lehrjahr und wird ihre Ausbildung als Physiotherapeutin abschließen.

Mia und Pia Hamann sind ein vorbildliches „Team Lebensretter“. Wenn du selbst schon einmal Blut gespendet hast, bring‘ doch auch zu deinem nächsten Spendetermin Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder mit, die du von der lebensrettenden Bedeutung des Blutspendens überzeugt hast! Blutspendetermine in deiner Nähe findest du hier.

Ach übrigens: Nicht nur die Zwillinge Mia und Pia und ihre Mutter haben sich auf unserem Blutspendetermin in Westerland auf Sylt als Familie engagiert. Seit rund 30 Jahren unterstützen die drei Schwestern Angelika, Brigitte und Silvia Ley die Blutspende auf „ihrer“ Insel ehrenamtlich. Vom Einkauf der Lebensmittel für den Spenderimbiss über die Zubereitung der leckeren Snacks und Getränke bis hin zum Aufräumen der Spenderäume nach dem Termin kümmern sich die drei um alles! Und das neben ihren hauptamtlichen Tätigkeiten. Teilweise nehmen sie sich sogar frei, um sich für die Blutspende zu engagieren. Übernommen haben sie das Ganze von ihrer Mutter, die sich ihrerseits viele Jahre uneigennützig für die Blutspende eingesetzt hat. „Kurz vor ihrem Tod haben wir unserer Mutter versprochen, dass wir diesen ehrenamtlichen Einsatz weiterführen werden“, erzählen die drei Schwestern. Auch sie bilden ohne Frage ein perfektes „Team Lebensretter“!