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"Mein Bruder erkrankte im Kindesalter an Krebs." Jetzt möchte Katharina Leben retten.

Geschrieben am: 17.05.2021

Blutspenderinnen und Blutspender retten jeden Tag Menschenleben. Verbindendes Element bei einer Bluttransfusion ist dieselbe Blutgruppe, die Blutspender und -empfänger miteinander vereint. Unsere Kampagne „It’s a match!“ lässt nicht nur Lebensretter zu Wort kommen, sie gibt auch den Patienten eine Stimme und ein Gesicht, die dank Bluttransfusionen zum Beispiel einen Unfall überlebt haben oder trotz einer schweren Erkrankung wieder positiv in die Zukunft schauen können. Sie alle machen Mut und können noch mehr Menschen zum Spenden motivieren. Hier erzählen wir ihre bewegenden Geschichten.

It's a Match

Schau doch einfach mal auf die Pinnwand unserer Kampagnen-Website. Dort hat uns auch Katharina in kurzen Worten die Geschichte geschrieben, die sie zur Blutspenderin machte: "Mein Bruder erkrankte im Kindesalter an Krebs. Nach diesem Ereignis wurde mir klar: Ich möchte Leben retten und Hoffnung schenken. Die Atmosphäre beim Spenden ist einzigartig herzlich und man fühlt sich super aufgehoben. Von Schmerz kann man nicht sprechen. Eines der Highlights nach der Spende war natürlich das Lunchpaket und der Gedanke, etwas Gutes getan zu haben." Eine sehr bewegende Geschichte und auch persönliche Motivation mit dem Blutspenden zu beginnen. Wir haben mit Katharina gesprochen:

Katharina realisierte früh, wie wertvoll eine Blutspende sein kann

Katharina ist fast 20 Jahre alt, Bankerin, geht gerne mit dem Hund spazieren und macht in ihrer Freizeit gerne Sport. Sie probiert gern Neues aus, so hat sie im letzten Jahr den Spaß am Gleitschirm fliegen gefunden.   
 
Dein Bruder war ja die Motivation dafür, mit dem Blutspenden zu beginnen. Kannst du uns hierzu etwas erzählen? 
Ich war 10 Jahre alt und mein Bruder war 3 Jahre. In dem Alter war ich noch zu klein, um zu verstehen, was da genau abläuft und worauf es ankommt. Jedoch hatte ich in den folgenden Jahren immer wieder Berührungspunkte zum Thema Blutkrebs und habe so langsam realisiert, wie wichtig und wertvoll eine Blutspende im Fall der Fälle sein kann. Mir gefällt der Gedanke zu wissen, es gibt einen Menschen der meine Blutgruppe hat und vielleicht auch noch andere, ähnliche Charakterzüge. Ich bin im Fall der Fälle sehr froh darüber, wenn genug Menschen Blut gespendet haben. Im Umkehrschluss tue ich jetzt sehr gern etwas Gutes für andere, die es benötigen.   
 
Wie geht es deinem Bruder heute?
Meinem Bruder geht es wieder richtig gut, er gilt als geheilt.

 

Hast du schon mit 10 Jahren gewusst, dass du einmal Blutspenderin werden würdest oder kam das Verständnis dafür später?
Ich habe bereits sehr früh bemerkt, dass mein Bruder auf fremdes Blut angewiesen ist. Seine Blutwerte waren oft sehr schlecht und es wurde immer genau dieselbe Person einbestellt, um Thrombozyten zu spenden. Schon damals war ich dieser einen Person dankbar, die auf Zuruf bereit ist und kommt, um zu helfen.
Im Alter von 10 Jahren habe ich für mich noch nicht beschlossen, Blutspenderin zu werden. Da war ich noch zu jung. Aber im Laufe der Jahre hatte ich immer wieder Berührungspunkte mit diesem Thema. Wir haben es z.B. in der Schule besprochen. Außerdem hatte ich im Laufe der Jahre immer wieder Berührungspunkte mit der Blutkrebserkrankung von meinem Bruder. Ich wäre als Stammzellenspenderin in Frage gekommen, aber eine Transplantation wurde dann glücklicherweise nicht notwendig.
Außerdem habe ich dieselbe Blutgruppe wie mein Bruder. Als er 13 Jahre alt war, sagte er: „Katharina, ich weiß warum wir uns so gut verstehen..., weil wir die gleiche Blutgruppe haben.“ So eine Aussage von einem doch so jungen Kind hat mich stark geprägt. Die Beziehung zu meinem Bruder ist unbeschreiblich stark.
Diese Aussage hat mich unter anderem dazu bewegt, Blutspenderin zu werden. Ich wollte nicht nur meinem Bruder helfen, sondern auch anderen Menschen derselben Blutgruppe. Das gibt mir ein unfassbar gutes Gefühl und bereitet mir Freude.
 
Was würdest du dir wünschen, das mehr Leute zum Thema Blutspenden wissen sollten?
Blutspenden tut nicht weh und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, man kann mit einem minimalen Aufwand so viel bewirken. Das eigene Blut wird untersucht, und man wird infomiert, wenn etwas nicht passen sollte. Außerdem sind die beteiligten Leute bei der Blutspende so nett und herzlich, und man fühlt sich gut aufgehoben und findet immer nette Gespräche. Das Blutspenden ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen. Man wird von herzlichen Menschen empfangen und betreut und hat immer schöne Momente. Spätestens am Ende mit der "Goodie-Bag".

In Ihrer Freizeit betreibt Katharina gerne Sport und ist draußen.

Katharina spendet auch in Zeiten von Corona Blut
 

Gehst du auch in Zeiten von Corona Blut spenden?
Ja na klar, ich finde es super gut organisiert. Durch die Terminvergabe werden Wartezeiten vermieden, das macht den ganzen Prozess zeitlich sehr überschaubar. Außerdem sieht man bei der Blutspende immer mal wieder alte Bekannte oder lernt Leute kennen und kommt so mit Abstand und Maske ins Gespräch. Eine sehr seltene Möglichkeit in der aktuellen Situation!
 
Du hast erzählt, dass du die Atmosphäre gerne magst. Wie ist es aktuell?
Die Atmosphäre ist trotz der aktuellen Einschränkungen sehr herzlich und offen. Das Lachen kann man unter der Maske leider nur schwer erkennen, aber man kann das Leuchten in den Augen der Mitarbeiter sehen und mit welcher Freunde sie ihre Arbeit tun.
 
Was sagst du zum Terminreservierungssystem?
Eine sehr gelungene Möglichkeit, die Blutspende bestmöglich zu planen. Kann gerne auch nach der Pandemie beibehalten werden. Ich denke es hat für uns als Spender, sowie für die Mitarbeiter nur Vorteile. Spontane Blutspender sind meist dennoch willkommen.
 
Gibt es in deinem Freundeskreis viele Blutspender?
Es gibt einige Blutspender in meinem Freundeskreis, jedoch noch viel zu wenige. Meine Mutter ist bisher meine treue Begleiterin.
Ich mache jedoch auch regelmäßig Werbung in meinem Freundeskreis, um noch mehr Menschen für das Thema Blutspende zu begeistern. Dies gelingt leider nur zum Teil, da oft der Vorwand verwendet wird, dafür keine Zeit zu haben. Das finde ich persönlich sehr schade, aber ich bin der festen Überzeugung, dass auch diese Menschen noch die Wichtigkeit der Blutspende erkennen werden. Spätestens wenn sie die ersten Berührungspunkte mit Menschen aus ihrem nahen Umfeld haben, die eine Blutspende benötigen. Ich hoffe jedoch früher.

 

Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?
Abschließend möchte ich die Wichtigkeit der Blutspende noch einmal hervorheben.
Außerdem bereitet es mir immer sehr viel Freude, Blutspenden zu gehen. Ich freue mich, sobald in meiner Blutspende-App angezeigt wird, dass ich wieder Blut spenden darf. Sobald ich wieder etwas Gutes tun darf, sobald ich die herzlichen Menschen wieder treffen darf.
Also, geht Blut spenden! Ich freue mich sehr, wenn wir als Blutspendefamilie wachsen und wir uns vielleicht schon bald bei einem Blutspendetermin treffen.
 

Vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast Katharina, wir wünschen dir und deinem Bruder alles Gute für eure weitere Zukunft!

Du möchtest uns ebenfalls deine Geschichte erzählen?

Du kannst uns deine Geschichte gerne im Rahmen unserer Kampagne erzählen. Hier kannst du sie einreichen.

 

Hier geht es zu weiteren Geschichten von unseren Spenderinnen und Spendern.

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Greta Zicari DRK-Blutspendedienst
Greta

Wenn Greta nicht für das Magazin schreibt, findet ihr sie vermutlich draußen in der Sonne.

Referentin für digitale Kommunikation und Social Media beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg Hessen, Standort Frankfurt