Frauenhände halten zwei rote Herzen mit Blutspende-Symbol

Blut spenden mit MS

Geschrieben am: 11.04.2024

Eine Blutspende ist uneigennützig und lebensrettend, doch nicht alle Menschen, die Blut spenden möchten, dürfen das auch zwangsläufig tun. Denn einige Erkrankungen führen zum zeitweisen oder dauerhaften Ausschluss von der Blutspende. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Erkrankung Multiple Sklerose (MS) und beantworten die Frage, ob Blut spenden mit MS möglich ist.

Was ist Multiple Sklerose?

Nervenfasern im Gehirn leuchten auf und leiten Impulse weiter

Um uns dem Thema „MS und Blutspende“ zu nähern, ist es wichtig, zunächst die Krankheit näher zu beleuchten. Multiple Sklerose ist eine chronisch, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, welche das Gehirn und das Rückenmark umfasst. Nach Angaben der „Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft“ (DMSG) leben in Deutschland über 280.000 MS-Erkrankte.

Bei Menschen, die an Multiple Sklerose leiden, zerstört das eigene Immunsystem Teile der Nervenfasern, die maßgeblich an der Weiterleitung von Impulsen beteiligt sind. Dadurch kommt es zu neurologischen Störungen. MS-Erkrankungen beginnen häufig mit Empfindungsstörungen an Armen und Beinen, Sehstörungen, oder Gleichgewichtsproblemen. Mit fortschreitendem Verlauf kann es auch zu spastischen Lähmungserscheinungen kommen – vor allem an den Beinen. Weitere Symptome der Autoimmunerkrankung sind unter anderem Schmerzzustände, nicht kontrollierbarer Harndrang, vorzeitige Erschöpfung (Fatigue), Depressionen oder kognitive Störungen.

Da der Verlauf, die Symptomatik und der Therapieerfolg von MS sehr individuell ist und auch die Ursachen für die Entstehung bislang nicht vollständig geklärt sind, können keine allgemeingültigen Aussagen über die Erkrankung getroffen werden. Deshalb gilt Multiple Sklerose laut DMSG auch als „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“.

Sind Blutspenden mit Multiple Sklerose möglich?

Die Antwort auf die Frage, ob Blut spenden mit Multiple Sklerose möglich ist, fällt leider eindeutig aus. Personen mit einer MS-Erkrankung dürfen beim DRK-Blutspendedienst dauerhaft kein Blut spenden.

Richtungsweisend bei der Frage nach den Kriterien der Blutspende ist die „Richtlinie Hämotherapie“. Dieses von der Bundesärztekammer im Einvernehmen mit dem Paul-Ehrlich-Institut aufgestellte Regelwerk definiert alle Prozesse zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen sowie zur Anwendung von Blutprodukten. In Bezug auf MS und die Blutspende steht in der „Richtlinie Hämotherapie“ geschrieben: „Dauerhaft von der Spende auszuschließen ist eine Person mit einer schweren Erkrankung des Zentralnervensystems“. Darunter zählt Multiple Sklerose.

Personen mit einer MS-Erkrankung dürfen beim DRK-Blutspendedienst dauerhaft kein Blut spenden. In der „Richtlinie Hämotherapie“ heißt es in Bezug auf Multiple Sklerose: „Dauerhaft von der Spende auszuschließen ist eine Person mit einer schweren Erkrankung des Zentralnervensystems“.

Gründe für den Ausschluss

Bei allen Bluttransfusionen steht der ärztliche Schutz des Spenders und der Schutz des Empfängers im Vordergrund. Auf beiden Seiten sollen Risiken ausgeschlossen werden, die zu einer Verschlechterung des jeweiligen Gesundheitszustands führen könnten.

Bei Multiple Sklerose handelt es sich um eine schwere Autoimmunerkrankung, deren Entstehungsursachen bis heute nicht final geklärt sind. Generell ist bei Autoimmunerkrankungen unklar, ob die Antikörper im Blut bei einer Übertragung an einen Empfänger zur Entstehung der Krankheit beitragen können. Deshalb ist eine Blutspende mit MS nicht möglich.

Ein weiterer Grund für den Ausschluss von Personen mit MS von der Blutspende besteht in der notwendigen Einnahme von Medikamenten. Dabei gilt es auszuschließen, dass eventuelle Substanzen im Blut bei einer Transfusion einen negativen Effekt beim Empfänger haben. Grundsätzlich unterliegt der DRK-Blutspendedienst beim Thema Blut spenden und Medikamente strengen Richtlinien.

Natürlich ist der Ausschluss von Personen mit MS von der Blutspende auch aus Spenderschutzgründen notwendig. Aufgrund der vielen offenen Fragen rund um das Thema Multiple Sklerose darf mit einer Blutspende nicht riskiert werden, dass sich die Grunderkrankung der MS-Betroffenen verschlechtert.

Trotz Multiple Sklerose bei der Blutspende helfen

Viele Hände halten ein großes Herz als Zeichen der Liebe und Unterstützung

Leider dürfen Menschen mit einer MS-Erkrankung kein Blut spenden, allerdings können sie auf einem anderen Wege zu Lebensrettern werden und sich für den DRK-Blutspendedienst und seine Blutspendetermine in der Region engagieren. Denn wir sind ständig auf der Suche nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die beispielsweise im Vorfeld unserer Blutspendetermine auf die Aktionen aufmerksam machen oder selbst vor Ort die Spendenden betreuen. Jede helfende Hand wird benötigt.

Wenn du also die Blutspende trotz MS ehrenamtlich unterstützen möchtest oder jemanden kennst, der darauf Lust hätte, kannst du dich für die Bereiche Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein gern bei uns melden. In Baden-Württemberg und Hessen kannst du unsere Ehrenamtskoordination ebenfalls kontaktieren.

Personen mit einer MS-Erkrankung dürfen beim DRK-Blutspendedienst dauerhaft kein Blut spenden. In der „Richtlinie Hämotherapie“ heißt es in Bezug auf Multiple Sklerose: „Dauerhaft von der Spende auszuschließen ist eine Person mit einer schweren Erkrankung des Zentralnervensystems“.

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Alle Fotos kostenfrei zur Verfügung gestellt von Vecteezy


Kevin Krenkel
Kevin

Er liebt den Fußball, ist leidenschaftlicher Anhänger des BVB und geht sehr gern auf Metal-Konzerte.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit DRK Blutspendedienst Nord-Ost

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