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Blutgruppe bestimmen - Welche Blutgruppe habe ich?

Geschrieben am: 22.03.2024

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Die Blutgruppe zu bestimmen ist in verschiedenen Fällen medizinisch sinnvoll. Manche wollen auch nur aus Neugier wissen, welche Blutgruppe sie haben. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Möglichkeiten es zur Blutgruppenbestimmung gibt und wann sie wichtig ist.

Wann ist eine Blutgruppenbestimmung wichtig?

Das Wissen um die eigene Blutgruppe spielt vor allem bei Bluttransfusionen eine Rolle. Die Blutgruppe von Spender und Empfänger müssen zueinander passen, ansonsten kann es zu einer Verklumpung des Blutes kommen, die für den Empfänger Lebensgefahr bedeutet. Ebenso ist es bei einer Schwangerschaft wichtig, die Blutgruppe der Mutter und des Kindes zu kennen. Denn je nach Konstellation kann es zu Unverträglichkeiten zwischen mütterlichem und kindlichem Blut kommen.

Welche Blutgruppe habe ich? – So erfährst du deine Blutgruppe

Vor einer Operation bestimmen medizinische Fachkräfte immer die Blutgruppe des Patienten, wenn eine Bluttransfusion erforderlich sein könnte. Muss es bei einem Notfall sehr schnell gehen, verwenden Ärzte Blutkonserven von Universalspendern mit der „Blutgruppe 0 Rhesus negativ“. Darüber hinaus gibt es weitere gute Gründe, die Blutgruppe bestimmen zu lassen.

So kannst du deine Blutgruppe herausfinden

  • Beim Hausarzt testen lassen
  • Zur Blutspende gehen
  • Ggfs. im Mutterpass nachsehen
  • Einen Selbsttest zuhause machen
  • Ggfs. im Impfpass nachsehen

Beim Hausarzt die Blutgruppe bestimmen

Wenn es medizinisch notwendig ist, veranlasst der Hausarzt von sich aus eine Blutgruppenbestimmung. Du kannst deinen Hausarzt aber auch darum bitten, deine Blutgruppe zu bestimmen. Sei es aus Neugier oder einfach, weil du zum Beispiel gerne wissen willst, ob du eine seltene Blutgruppe hast. Allerdings musst du den Test selbst bezahlen, wenn keine medizinischen Gründe vorliegen.

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Kostenlose Blutgruppenbestimmung bei der Blutspende

Du musst deine Blutgruppe vor der Blutspende nicht kennen. Ganz im Gegenteil, wenn du zur Blutspende gehst, bekommst du anschließend deine Blutgruppe mitgeteilt. Als Spender erhältst du einen Blutspendeausweis, auf dem die Blutgruppe eingetragen ist. Selbstverständlich ist das für den Spender kostenlos. Eine Blutspende ist also eine unkomplizierte Gelegenheit, wenn du mehr über deine Blutgruppe herausfinden möchtest.

Damit es zu keiner Verwechslung kommt und die Sicherheit gewährleistet ist, wird die Blutgruppe jedes Mal bestimmt. Schließlich müssen bei einer Bluttransfusion die Blutgruppen kompatibel sein. Ansonsten reagieren die Antikörper im Blutplasma des Empfängers mit den Antigenen auf den roten Blutkörperchen des Spenders. Das führt zur Verklumpung des Bluts und ist lebensbedrohlich. Welche Blutgruppenkombinationen möglich sind, kannst du in unserem Artikel "Wer kann wem spenden" nachlesen.

Selbsttest für zu Hause

Es sind auch Selbsttests erhältlich, mit denen Neugierige ihre Blutgruppe zu Hause bestimmen können. Da sie jedoch fehleranfällig sind und das Ergebnis schwer zu deuten ist, ersetzen sie niemals eine professionelle Blutgruppenbestimmung. Die Ärzte verlassen sich selbst im Notfall nicht auf das Ergebnis eines solchen Selbsttests, wenn eine Bluttransfusion notwendig ist. Stattdessen wird der Patient dann mit Blut eines Universalspenders der Blutgruppe 0 negativ versorgt.

Im Mutterpass steht die Blutgruppe der Mutter

Wenn du einen Mutterpass besitzt, kannst du deine Blutgruppe ganz einfach dort nachsehen. Bei einer Schwangerschaft wird die Blutgruppe routinemäßig bestimmt und im Mutterpass festgehalten. Das dient zum einen als Sicherheit, falls die Mutter eine Bluttransfusion braucht. Zum anderen spielt der Rhesusfaktor eine große Rolle. Wenn die Mutter Rhesus-negativ ist, wird zusätzlich der kindliche Rhesusfaktor geprüft. Während der Geburt kann der Blutkreislauf der Mutter in Kontakt zum Blut des Kindes kommen. Ist das Kind Rhesus-positiv, bildet die Rhesus-negative Mutter dann Antikörper gegen den Rhesusfaktor. Die Antikörper stellen bei einer erneuten Schwangerschaft mit Rhesus-positiven Kind eine Gefahr für das Kind dar. Um das zu verhindern, erhält die Mutter während der ersten Schwangerschaft und nach der Geburt eine sogenannte Anti-D-Prophylaxe. Zudem ist ein Antikörpersuchtest möglich. Dieser kann Aufschluss darüber geben, ob die Rhesus-negative Mutter bereits aus anderen Gründen Antikörper gegen den Rhesusfaktor gebildet hat.

Selten ist die Blutgruppe im Impfpass zu finden

Wenn Ärzte es für sinnvoll erachten, können sie die Blutgruppe im Impfpass vermerken. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Impfpass auch als Notfallausweis dient. Allerdings kommt es eher selten vor, dass die Blutgruppe im Impfpass steht.

 

Welche Blutgruppen gibt es?

Das bekannteste und bedeutsamste Blutgruppensystem ist das AB0-System in Kombination mit dem Rhesusfaktor. Die Blutgruppen A, B, AB und 0 unterscheiden sich anhand der Glycoproteine auf der Zelloberfläche der roten Blutkörperchen, den sogenannten Antigenen A und B. Bei Blutgruppe A befindet sich das Antigen A auf der Zelloberfläche, bei Blutgruppe B Antigen B und bei Blutgruppe AB beide Antigene. Bei Blutgruppe 0 besitzen die roten Blutkörperchen keines der beiden Antigene auf ihrer Oberfläche. Der Rhesusfaktor ist ein weiteres Oberflächenprotein, das Antigen D. Ist die Blutgruppe Rhesus-positiv, ist das Antigen D auf der Zelloberfläche vorhanden. Bei Rhesus-negativem Blut fehlt das Antigen auf den roten Blutkörperchen. Insgesamt gibt es über 40 Blutgruppensysteme, aber nicht alle sind so relevant wie das ABO-System.

Infokasten: Blutgruppen nach dem AB0-System mit Rhesusfaktor

  • A Rhesus-positiv
  • A Rhesus-negativ
  • B Rhesus-positiv
  • B Rhesus-negativ
  • AB Rhesus-positiv
  • AB Rhesus-negativ
  • 0 Rhesus-positiv
  • 0 Rhesus-negativ

Die häufigsten Blutgruppen in Deutschland sind A positiv und 0 positiv. Weitere Informationen zur Häufigkeit der Blutgruppen findest du in unserem Beitrag "Blutgruppen-Verteilung in der Bevölkerung"

Vererbung von Blutgruppen

Deine Blutgruppe erbst du von deinen Eltern und richtet sich nach den Mendelschen Erbregeln. Jeder Mensch hat jeweils zwei verschiedene Varianten (=Allele) der Merkmale A, B und 0, eine Variante von der Mutter und eine vom Vater. Abhängig von den Blutgruppen der Eltern kommen also nur bestimmte Blutgruppen für das Kind infrage. Beispielsweise kann ein Kind von Eltern, die beide die Blutgruppe A haben, nicht Blutgruppe AB oder B haben. Allein anhand der Blutgruppenvererbung kannst du allerdings nicht deine tatsächliche Blutgruppe herausfinden. Mehr darüber erfährst du aber in unserem Beitrag "Blutgruppen-Vererbung genau erklärt"

Fazit: Blut spenden und Blutgruppe erfahren

Wenn Du beim Herausfinden deiner Blutgruppe Kosten sparen und die Blutgruppenbestimmung professionell durchführen lassen möchtest, kannst Du einfach zum Blutspenden gehen. So kannst Du sogar zum Lebensretter werden und gleichzeitig etwas für Deine Gesundheit tun. Besuche doch einen der nächsten Blutspendetermine unserer Blutspendedienste. Sobald Du Blutspender bist, findest Du Deine Blutgruppe auf Deinem Blutspendeausweis. Wir freuen uns über jede Blutspende!

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Bestimmung der Blutgruppe

Nein. Die Blutgruppe wird bei jeder Blutspende getestet. Du erhältst im Anschluss einen Blutspendeausweis, auf dem deine Blutgruppe steht.

Die Blutgruppe ist im Blutspendeausweis, im Mutterpass und manchmal im Impfpass eingetragen. Darüber hinaus kannst du sie beim Hausarzt oder per Selbsttest auf eigene Kosten bestimmen lassen. Beim Blutspenden erfolgt die Blutgruppenbestimmung kostenlos.

Die Blutgruppe des Spenders muss zur Blutgruppe des Empfängers passen, sonst kann das Blut des Empfängers lebensbedrohlich verklumpen.

Nein. Wenn es medizinisch erforderlich ist, wird die Blutgruppe ohnehin bestimmt. Ist im Notfall keine Zeit dafür, kann der Blutgruppenausweis sehr hilfreich sein. Grundsätzlich dient Blutgruppe 0 negativ als Universalspende.

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Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost
DRK-Blutspende Team

Hier schreibt das Team der DRK-Blutspendedienste.

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