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Blutspende und Antibiotika – was ist zu beachten?

Geschrieben am: 12.10.2023

Die Einnahme von Medikamenten kann beeinflussen, ob eine Blutspende möglich ist oder nicht. So ist es auch bei Antibiotika. Hier erfährst du, welche Regeln bei der Blutspende für Antibiotika (dazu gehören Medikamente gegen Bakterien, Viren und Pilze) gelten.

Darf ich nach der Einnahme von Antibiotika Blut spenden?

Wenn du gerade ein Antibiotikum nimmst, darfst du kein Blut spenden. Das gilt für die Vollblutspende wie für die Plasmaspende. Nach dem Ende der antibiotischen Behandlung musst du noch einige Zeit bis zur nächsten Blutspende warten. Antibiotika sind Medikamente, die bei einer bakteriellen Infektion zum Einsatz kommen. Zum einen bedeutet eine Antibiotikaeinnahme also, dass dein Körper mit der Bekämpfung einer Infektion beschäftigt ist und du dich nicht noch zusätzlich durch eine Blutspende belasten solltest. Zum anderen muss selbstverständlich auch der Empfänger der Blutspende geschützt werden.

Wie lange ist die Rückstellfrist für die Blutspende bei Antibiotika?

Ist deine Behandlung mit dem Antibiotikum beendet, beträgt die Spendepause ab dann noch vier Wochen. Fühlst du dich nach den vier Wochen rundum fit, darfst du dein Blut in der Regel wieder spenden. Allerdings kann es eine Rolle spielen, aufgrund welcher Infektionskrankheit du das Antibiotikum benötigt hast. Es gibt einige wenige bakterielle Infektionskrankheiten, die zu einem Dauerausschluss von der Blutspende führen oder eine gesonderte ärztlich erteilte Erlaubnis erfordern.

Warum ist das Blutspenden nach dieser Frist wieder möglich?

Nach den vier Wochen Wartezeit ist in den meisten Fällen die Infektion vollständig überstanden. Es sollten dann weder Bakterien noch Antibiotikareste im Blut vorhanden sein. Außerdem hat der Körper Zeit, sich von eventuellen Nebenwirkungen des Antibiotikums zu erholen. Die vorübergehende Rückstellung soll also sicherstellen, dass dein Körper wieder bereit für eine Blutspende ist und diese sicher für den Empfänger ist.

Auch einige andere Medikamente erfordern eine Rückstellung

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Verschiedene Medikamente können aus unterschiedlichen Gründen die Spendefähigkeit beeinträchtigen. Denn der Schutz von Spender und Empfänger hat in der Transfusionsmedizin immer die höchste Priorität.

  • Das Medikament oder die zugrundeliegende Krankheit dürfen den Spender nicht schwächen, sonst würde eine Spende ein unnötiges Risiko darstellen. 
  • Manche Medikamente können das Blut beeinflussen. Nimmt ein potentieller Spender diese ein, ist seine Blutspende nicht oder nur bedingt als Spende für Patienten geeignet. 
  • Ebenso gibt es Medikamente, die für die Blutspende unproblematisch sind. Dazu zählt zum Beispiel die Antibabypille.

Durch den Spenderfragebogen erfasst der Blutspendedienst vor der Blutspende, ob Medikamente eingenommen werden. In einigen Fällen kann zusätzlich noch eine ärztliche Entscheidung über die Spendetauglichkeit notwendig sein. Mehr Informationen zum Thema Blutspende und Medikamente findest du in unserem Artikel Blutspende und Medikamente.

Nicht nur Medikamente - Wann darf man noch kein Blut spenden?

Auch wenn du kein Antibiotikum oder andere Medikamente nimmst, kann es zu einer vorübergehenden Rückstellung kommen. So musst du etwa nach einer einfachen Erkältung eine Woche mit der nächsten Blutspende warten. Bei einer Infektion mit Fieber oder Durchfall beträgt die Wartezeit mindestens vier Wochen.

Ebenso kann eine Impfung ein Grund für eine Rückstellung sein. Wie lange die Spendepause dauert, hängt von der Art der Impfung ab. Erfolgt die Impfung mit einem Lebendimpfstoff, kannst du erst vier Wochen später wieder Blut spenden. Das ist unter anderem bei Impfungen gegen Röteln und Gelbfieber der Fall. Bei Totimpfstoffen ist hingegen mit der Ausnahme der Hepatitis-B-Impfung (4-wöchige Rückstellung) keine Rückstellung nötig. Eine Rückstellungsfrist besteht zudem nach Operationen, zahnärztlichen Behandlungen und kosmetischen Eingriffen, die die Barriere von Haut oder Schleimhäuten durchdringen. Letzteres sind beispielsweise Tätowierungen und Piercings. Die Sperrzeit beträgt dabei vier Monate. Wann du nach einer Operation oder einer zahnärztlichen Behandlung Blut spenden darfst, richtet sich danach, was genau gemacht wurde. Eine gute Orientierung zur Spendetauglichkeit bietet unser Spende-Check.

Beispiele für Rückstellfristen:

  • Erkältung: 1 Woche
  • Antibiotikum: 4 Wochen nach Ende der Einnahme
  • Impfung mit einem Lebendimpfstoff oder gegen Hepatitis B: 4 Wochen
  • Infekt mit Fieber oder Durchfall: mindestens 4 Wochen
  • Tätowierung & Piercing: 4 Monate

Infokasten: Rückstellung von der Blutspende nach einem Urlaub

Je nach Urlaubsort gibt es unterschiedliche Risiken, sich mit bestimmten Krankheitserregern zu infizieren. Zur Sicherheit gelten daher für Reiserückkehrer aus einigen Ländern Rückstellfristen. Wer sich in einem Malaria-Gebiet aufgehalten hat, wird erst nach 6 Monaten wieder für eine Blutspende zugelassen. Reisen in manch andere Endemiegebiete erfordern eine Rückstellung von 4 Wochen. Dazu gehören Gebiete, in denen zum Beispiel das Risiko für Zika oder Dengue erhöht ist. Kommt es zu einer Erkrankung, dauert die Rückstellung länger. Hier erfährst du noch mehr über die Blutspende nach einem Urlaub.

 

Blutspende und Antibiotikum - Das Wichtigste zusammengefasst

Jette Kickbusch hat vor einigen Monaten bereits Stammzellen für ein Familienmitglied gespendet. Die Blutspende absolvierte sie routiniert!

Eine Blutspende ist bei einer Antibiotika-Einnahme nicht erlaubt. Vier Wochen nach Ende der Antibiotikatherapie ist die Blutspende dann wieder möglich. Der Grund für die Behandlung mit einem Antibiotikum darf jedoch keine Krankheit gewesen sein, die zu einem Dauerausschluss führt. Außerdem können andere Medikamente, operative sowie manche kosmetischen Eingriffe und einiges mehr eine Sperrzeit erfordern. Wenn die entsprechende Rückstellfrist vorbei ist, freuen wir uns sehr über deine Bereitschaft, Blut zu spenden und Leben zu retten. Egal ob du schon öfter gespendet hast oder Erstspender bist, komm einfach zu einem unserer Blutspendetermine!

FAQs zum Thema Blutspende und Antibiotika

Nein. Erst 4 Wochen nach Absetzen des Antibiotikums ist eine Blutspende wieder möglich.

Das kann von der zugrundeliegenden Erkrankung, der Dosierung und weiteren Faktoren abhängig sein. Auf jeden Fall solltest du auf dem Spenderfragebogen alle Medikamente angeben, die du innerhalb der letzten vier Wochen eingenommen hast.

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Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost
DRK-Blutspende Team

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