Geschrieben am: 29.05.2020
Mit einer Blutspende hilfst du nicht nur anderen Menschen, sondern du tust auch deinem Körper etwas Gutes. Warum Blutspenden gesund ist und welche Bedeutung der Blutspende-Gesundheitscheck dabei einnimmt, erklären wir dir in folgendem Beitrag.
Der Blutspende-Gesundheitscheck
Dass Blutspenden viele Vorteile für deine eigene Gesundheit mit sich bringt, ist oft nicht bekannt. Beispielsweise wird zu jeder Blutspende der Blutdruck, die Körpertemperatur und der Hämoglobinwert (Eisengehalt) vor Ort bestimmt. Über einen ganz besonderen Service können sich unsere regelmäßigen Spender beim DRK-Blutspendedienst Nord-Ost freuen. Denn diejenigen, die innerhalb von 12 Monaten drei Vollblutspenden leisten, erhalten einen zusätzlichen Gesundheitscheck. Der Blutspende-Gesundheitscheck gibt Aufschluss über zentrale Blutwerte und mögliche Risikofaktoren, die dein Wohlbefinden betreffen. Dazu zählen unter anderem:
1. Risiko-/Blutwerte für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Gesamt-Cholesterin im Blut
- LDL-Cholesterin im Blut („schlechtes“ Cholesterin)
- HDL-Cholesterin im Blut („gutes“ Cholesterin)
- Blutdruck (systolisch und diastolisch)
2. Nierenfunktionswerte
- Harnsäuregehalt des Blutes
- Kreatiningehalt des Blutes
3. Infektionserkrankungen: Testergebnisse auf Hepatitis B, C und Syphilis
4. Eisengehalt (Hämoglobin) im Blut
Die Ergebnisse des Blutspende-Gesundheitschecks und deren Bewertung erhältst du von uns schriftlich mitgeteilt. Ein großer Vorteil der Blutspende liegt somit auf der Hand: regelmäßiges Blutspenden ist wichtig für die eigene Gesundheitskontrolle und die persönlichen Vorsorge. Bisher wird der Blutspende-Gesundheitscheck nur für Spender in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein angeboten.
Blutspende-Gesundheitscheck: Cholesterin im Blut
Am häufigsten ist das Herz-Kreislauf-System von Erkrankungen betroffen. Dazu gehören zum Beispiel Störungen des Fettstoffwechsels (Anstieg des Cholesterin-Gehalts) oder eine Erhöhung des Blutdrucks. Der Cholesterinwert, der beim Blutspende-Gesundheitscheck ermittelt wird, gibt an, ob ein gesteigertes Risiko zur Erkrankung an einer Herz-Kreislauf-Störung besteht. Deutlich zu niedrige Cholesterinwerte beeinträchtigen die Stoffwechselfunktion einer Zelle und können beispielsweise Ursache für psychische Störungen sein. Ein zu hoher Cholesterinspiegel führt zu Arterienverkalkung. Gesamt-Cholesterinwerte zwischen 120 und 200 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) gelten als optimal. Allerdings sind mit steigendem Alter auch Werte bis zu 240 mg/dl akzeptabel. Der Quotient aus dem LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) – dem sogenannten „schlechten“ Cholesterin im Blut, da es Gefäßverkalkungen hervorruft – und seinem „guten“ Gegenspieler, den High Density Lipoproteinen (HDL), sollte kleiner als 4,2 sein. Solche Richtwerte sind jedoch immer abhängig vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Einzelnen und müssen individuell betrachtet werden.
Blutspende-Gesundheitscheck: Nierenfunktion
Im Rahmen des Blutspende-Gesundheitschecks wird der Harnsäure- und Kreatiningehalt des Blutes bestimmt. Beide Werte geben Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der Nieren. Die Harnsäure ist ein Stoffwechselprodukt, das in der Leber gebildet und über die Nieren ausgeschieden wird. Eine dauerhaft erhöhte Harnsäure kann zu einer Gichterkrankung führen. Als normal gelten bei Frauen 2,4 bis 6 mg/dl und bei Männern 3,4 bis 7 mg/dl. Analog hierzu ist Kreatinin ein Stoffwechselprodukt des Muskelgewebes, das der Mensch mit dem Urin ausscheidet. Ein deutlich erhöhter Kreatinin-Wert deutet auf eine mögliche Nierenschädigung hin. Der Kreatinin-Wert sollte bei Männern 1,3 mg/dl und bei Frauen 1,1 mg/dl nicht überschreiten.
Blutspende-Gesundheitscheck: Infektionserkrankungen und Hämoglobin
Um die Transfusionsempfänger zu schützen, wird das Spenderblut auch in Hinblick auf verschiedene, ansteckende Erkrankungen untersucht. Dazu zählen Tests auf HIV, das Hepatitis B surface (HBs)-Antigen, Hepatitis C-Antikörper sowie auf die Geschlechtskrankheit Syphilis. Diese Untersuchungen erfolgen unabhängig vom Blutspende-Gesundheitscheck nach jeder Blutspende. Das gilt auch für die Überprüfung des Eisengehalts im Blut (Hämoglobinwert). Der Hämoglobinwert gibt Auskunft darüber, ob genügend roter Blutfarbstoff für den Sauerstofftransport zur Verfügung steht. Der vor der Spende gemessene Hämoglobinwert darf bei Frauen nicht unter 12,5 g/dl (Gramm pro Deziliter) und bei Männern nicht unter 13,5 g/dl liegen. Ein zu niedriger Hämoglobinwert spricht für Eisenmangel. Erfahre in unserem Magazinartikel "Eisenmangel richtig vorbeugen", was die Ursachen von Eisenmangel sein können und wie Du diesem vorbeugen kannst.
Häufig gestellte Fragen
Generell wird bei jedem Blutspendetermin immer der Blutdruck, die Körpertemperatur und der Hämoglobinwert gemessen. Wenn du in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen oder Schleswig-Holstein Blut spendest und in innerhalb von zwölf Monaten drei Vollblutspenden leistest, erhältst du zusätzlich einen ausführlicheren Gesundheitscheck, der Aufschluss über weitere Blutwerte gibt.
Im Rahmen des Gesundheitschecks werden weitere Blutwerte untersucht und dem Spender mitgeteilt. Hierbei handelt es sich um Parameter, die Aufschluss über mögliche Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen geben können, sowie um Nierenfunktionswerte:
- Gesamt-Cholesterin im Blut
- LDL-Cholesterin im Blut („schlechtes“ Cholesterin)
- HDL-Cholesterin im Blut („gutes“ Cholesterin) Blutdruck (systolisch und diastolisch)
- Harnsäuregehalt des Blutes
- Kreatiningehalt des Blutes
Der Gesundheitscheck, den Spender mit mindestens drei Vollblutspenden innerhalb zwölf Monaten erhalten, gibt Aufschluss über die Blutwerte z.B. Gesamt-Cholesterin im Blut, LDL-Cholesterin im Blut („schlechtes“ Cholesterin), HDL-Cholesterin im Blut („gutes“ Cholesterin), Blutdruck (systolisch und diastolisch), Harnsäuregehalt des Blutes, Kreatiningehalt des Blutes. Der Gesundheitscheck ersetzt keine regelmäßige Kontrolltermine beim Hausarzt.
Eine Untersuchung des gespendeten Blutes wird mit jeder Spende durchgeführt.
Dabei wird mittels molekularbiologischer Testverfahren zum direkten Nachweis von Viren (PCR) ermittelt, ob aktuell im Blut Hepatitis-Viren (Erreger entzündlicher Lebererkrankungen: Hepatitis A, B, C, E), HI-Viren (Verursacher der Immunschwächeerkrankung AIDS), Parvovirus B 19 (Erreger der Ringelröteln), West-Nil-Virus oder CM-Viren (Zytomegalie-Viren) vorhanden sind. Außerdem wird das Blut auf Antikörper gegen die Erreger der Geschlechtskrankheit Syphilis, HIV-Antikörper, Hepatitis B-Antikörper und Hepatitis C-Antikörper getestet.