Geschrieben am: 16.11.2020
Asterix, Obelix, Dagobert & Co. sind für viele Comic-Helden aus der Kindheit. Doch in der Herstellungsabteilung des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost in Dresden-Blasewitz tragen wertvolle medizintechnische Geräte diese Namen. Hier in der Herzkammer des Instituts für Transfusionsmedizin werden innerhalb von 24 Stunden die Blutspenden des Tages zu lebensrettenden Blutpräparaten verarbeitet. Die sogenannten Separatoren sind dabei unverzichtbare technische Helfer in der Aufbereitung des Spenderblutes, sie trennen die Blutspende in die einzelnen Komponenten des Blutes auf. So ist es möglich, dass aus einer Blutspende von einem halben Liter Blut, drei lebensrettende Präparate entstehen.
Die MitarbeiterInnen von Dr. Matthias Johnsen, dem Leiter der Herstellungsabteilung im Dresdner Institut für Transfusionsmedizin, haben den Geräten die Namen aus der Märchen- und Comic-Welt gegeben, um die Apparate besser unterscheiden zu können. Für Matthias Johnsen und seine KollegInnen dienen die Namen zur einfacheren Beschreibung des Gerätes im täglichen Gebrauch: „Asterix sagt und merkt man sich einfacher als DD-P-216-1 oder gar die Seriennummer 4CPT0997“, erklärt der Experte. Und so zeigt der Überwachungsmonitor eben an, ob Rapunzel, Asterix oder Goofy auch rund laufen.
Hier sieht man schnell, dass Urmel ein Problem hat. Die 22 kleinen achteckigen Würfel strotzen vor Technik und sind mindestens genauso wertvoll wie ein Kleinwagen.
Wie funktioniert so ein Vollblutseparator?
Die Geräte zur halbautomatischen Blutauftrennung erfüllen im streng geregelten Ablauf der Auftrennung des Blutes in drei Blutkomponenten eine wichtige Funktion. Bei der Blutspende fließt jeweils ein halber Liter Spenderblutes in ein geschlossenes, innen steriles System, das mehrere Kammern hat.
Zunächst wird der Beutel mit dem gespendeten Blut zentrifugiert, so dass sich die Blutbestandteile in dem Beutel in mehreren Schichten übereinander absetzen. Im weiteren Prozess wird der Blutbeutel in den Vollblutseparator eingehängt. Dieser öffnet die Ventile zwischen den Beuteln und drückt die Blutbestandteile in die dafür vorgesehenen Beutel. Da das Blut ja immer etwas unterschiedlich zusammengesetzt ist, werden die Separationsschritte von speziellen Sensoren überwacht. So werden aus einem halben Liter Spenderblutes drei Präparate gewonnen: das quasi zellfreie Plasma, ein Erythrozytenkonzentrat aus den roten Blutkörperchen und ein Anteil eines Thrombozytenkonzentrats aus den Blutplättchen. Die in den Blutprodukten unerwünschten weißen Blutkörperchen, die Leukozyten, werden später durch Filtration entfernt.
Der gesamte Ablauf erfolgt innerhalb des sterilen und stets geschlossenen Beutelsystems. Nur zur Entnahme des Blutes wurde dieses vorübergehend an der Kanüle geöffnet. So sorgen Asterix und seine „Kollegen“ zusammen mit den Fachkräften des DRK-Blutspendedienstes für sichere und keimfreie Blutpräparate.