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Wann eine Blutspende nach einer Bluttransfusion möglich ist

Geschrieben am: 14.06.2024

Wer schon einmal eine Bluttransfusion erhalten hat und nun selbst Blut spenden möchte, kann dies nach einer Wartezeit tun. Allerdings kann der Grund für die eigene Bluttransfusion in manchen Fällen zum dauerhaften Ausschluss führen. Erfahre in diesem Beitrag, ob und wann du nach einer Bluttransfusion wieder Blut spenden darfst.

Blutspende nach einer Bluttransfusion

Bluttransfusionen gelten hierzulande als sehr sicher. Dennoch gelten zum Schutz der Patienten bei Transfusionen hohe Sicherheitsstandards. Daher musst du bei einer Blutspende nach einer Bluttransfusion ein paar Regeln beachten. Wichtig ist, dass zunächst deine vollständige Genesung im Vordergrund steht, bevor du an eine Blutspende denken solltest. Manche Krankheiten haben sogar einen Dauerausschluss von der Blutspende zur Folge. Auch wenn du Medikamente einnehmen musst, kann dein Blut als Spende ungeeignet sein. Darum ist es wichtig, dass Spender vor einer Blutspende die Medikamente angeben, die sie eingenommen haben bzw. einnehmen.

Wann darfst du nach einer Bluttransfusion Blut spenden?

Wenn du innerhalb der letzten 12 Monate eine Bluttransfusion bekommen hast, wirst du als Blutspender vorerst zurückgestellt. Das gilt für den Erhalt von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) und Plasmaspenden. Nach Eigenbluttransfusionen musst du 4 Monate warten. 12 Monate nach der Bluttransfusion kommst du als Blutspender wieder infrage. Der Spenderfragebogen, den du vor einer Blutspende ausfüllen musst, erfasst alle eventuell jemals erhaltenen BluttransfusionenSind seit deiner Bluttransfusion noch keine zwei Jahre vergangen, führt das Labor zusätzliche Untersuchungen deiner Blutspende durch; denn es können in seltenen Fällen Antikörper darin vorhanden sein, die dein Körper beim Erhalt der Bluttransfusion gegen bestimmte Eigenschaften des Spenderbluts gebildet hat, die dann für den Empfänger deiner Blutspende und auch für dich berücksichtigt werden müssen, falls du wieder als Patient eine Bluttransfusion erhalten solltest.

Was bei einer Blutspende nach einer Bluttransfusion zu beachten ist:

  • die Bluttransfusion muss mindestens 12 Monate her sein
  • fand die Bluttransfusion nach dem 01.01.1980 in Großbritannien oder Nordirland statt, ist eine Blutspende nicht erlaubt
  • wenn eine Krebserkrankung der Grund für die Bluttransfusion war, besteht ein Dauerausschluss für die Blutspende

Dauerausschluss nach Bluttransfusion in Großbritannien oder Nordirland

Eine besondere Regelung gibt es für Personen, die eine Übertragung von roten Blutkörperchen, Blutplättchen oder Blutplasma nach dem 01.01.1980 in Großbritannien oder Nordirland erhalten haben. In dem Fall besteht bis auf Weiteres ein Dauerausschluss von der Blutspende. In Großbritannien waren von 1980 bis 1996 viele Rinder von der bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE) betroffen. Während dieser Zeit traten beim Menschen vermehrt Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auf, die ein ähnliches Krankheitsbild aufweist. Ein Zusammenhang ist höchstwahrscheinlich. Auch heute ist nicht auszuschließen, dass Erreger der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit über das Blut von Mensch zu Mensch übertragbar sind. Der Nachweis im Blut ist bisher nicht möglich. Außerdem kann eine Infektion über Jahrzehnte symptomlos und unerkannt bleiben.

Blutspende nach einer Krebserkrankung

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Krebserkrankungen sind der häufigste Grund für eine Bluttransfusion. Die Erkrankung oder die langwierige Behandlung können zu einem Mangel an roten Blutkörperchen und Blutplättchen führen, weshalb eine Bluttransfusion bei Krebspatienten oft notwendig ist. Krebspatienten dürfen jedoch selbst kein Blut spenden. Auch dann nicht, wenn sie die Erkrankung überstanden haben.

Warum ist nach überstandener Krebserkrankung keine Blutspende möglich?

Die Hämotherapie-Richtlinie der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts schreibt vor, dass Krebspatienten auch nach der Genesung als Blutspender dauerhaft auszuschließen sind. Dabei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Es besteht ein gewisses Risiko, dass die Krebserkrankung erneut auftritt und sich dann Krebszellen im Spenderblut befinden. Normalerweise ist das für Empfänger ungefährlich, insbesondere bei gesundem Immunsystem. Im Einklang mit der Richtlinie möchten wir jedoch ganz sichergehen. Darüber hinaus dient die Regelung dem Schutz des Spenders, den der Blutverlust im Falle einer noch unerkannten Neuerkrankung nicht belasten soll.

Gilt der Ausschluss vom Blutspenden bei jeder Krebsart?

Nur nach einem sogenannten in situ Karzinom oder einem Basalzellkarzinom (weißer Hautkrebs) kann eine Blutspende möglich sein, wenn es vollständig entfernt wurde. Ein in situ Karzinom beschreibt einen bösartigen Tumor, der noch nicht invasiv ist. Er befindet sich ausschließlich in dem Gewebe, in dem er seinen Ursprung hat. In allen anderen Fällen dürfen die betroffenen Personen kein Blut spenden.

Keine Blutspende nach einer Chemotherapie

Wenn du einmal eine Chemotherapie zur Behandlung einer Tumorerkrankung erhalten hast, darfst du leider kein Blut spenden. Das gilt auch für den weißen Hautkrebs und ein in situ Karzinom, bei denen ein Blutspendeausschluss nicht zwangsläufig dauerhaft besteht. War aber zur erfolgreichen Behandlung eine Chemotherapie notwendig, ist in der Regel keine Blutspende mehr erlaubt.

Blutspenden bei gutartigen Tumoren

Neben bösartigen Tumoren, die einer Krebserkrankung zugrunde liegen, gibt es noch gutartige Tumore. Gutartige Tumore führen nicht immer zu einem Dauerausschluss von der Blutspende. Es kommt darauf an, wo sich der Tumor befand und ob dieser vollständig entfernt wurde. Außerdem dürfen keine Beschwerden mehr bestehen. Dann ist eine Blutspende nach einer Tumorerkrankung möglich. Die Entscheidung trifft der Blutspendearzt nach individueller Prüfung beim Gespräch vor der Blutspende.

Hände halten einen Bluttropfen

Wann du nach einer Bluttransfusion Blut spenden darfst – ein Überblick

Eine Blutspende ist nach einer Bluttransfusion erlaubt, wenn mindestens 12 Monate dazwischenliegen und sie nicht in Großbritannien oder Nordirland stattfand. War allerdings eine Krebserkrankung der Grund für die Bluttransfusion, besteht in der Regel ein dauerhafter Ausschluss von der Blutspende. Auch andere Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten können ein Ausschlusskriterium darstellen.

 

Wenn du Blut spenden möchtest und nicht sicher bist, ob du als Spender infrage kommst, helfen wir dir gerne weiter. Ruf uns einfach über unsere kostenlose Hotline 0800 11 949 11 an. Wir freuen uns über jeden potenziellen Lebensretter! Und falls du kein Blut spenden darfst, kannst du dich trotzdem engagieren und uns beispielsweise als ehrenamtlicher Helfer oder Helferin bei Blutspendeterminen unterstützen. Wie genau du uns unterstützen kannst, erfährst du auf den Seiten Ehrenamt beim DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen und Ehrenamt beim DRK Blutspendedienst Nord-Ost.

Du darfst Blut spenden? Super, dann schaue direkt nach, wann die nächsten Blutspendetermine in deiner Nähe stattfinden!

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Ja. Die Bluttransfusion muss aber mindestens 12 Monate her sein und darf nicht in Großbritannien oder Nordirland stattgefunden haben. Außerdem darf keine Erkrankung vorliegen, die eine Blutspende ausschließt.

Nach einer Krebserkrankung besteht in der Regel ein Dauerausschluss für eine Blutspende. Nur nach vollständiger Ausheilung eines weißen Hautkrebses oder einem in situ Karzinom kann eine Blutspende möglich sein.

Nach einer Chemotherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung ist eine Blutspende in der Regel dauerhaft nicht erlaubt.

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Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost
DRK-Blutspende Team

Hier schreibt das Team der DRK-Blutspendedienste.

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