Detailaufnahme der Laborstraße im Institut Frankfurt.

Was wird beim Blutspenden getestet?

Geschrieben am: 10.01.2024

Beim Blutspenden hat die Sicherheit für Spender und Empfänger höchste Priorität. Daher führen wir einen kleinen Gesundheitscheck mit Befragung des Blutspenders und eine Testung des gespendeten Blutes auf bestimmte Krankheitserreger durch. Hier erhältst du unter anderem eine Antwort auf die Frage "Auf welche Krankheiten wird beim Blutspenden getestet?".

Der Weg der Blutspende nach der Entnahme

Blut Blutgruppe Labor

Nach der Blutentnahme werden die Blutbeutel mit den eigentlichen Blutspenden und zusätzlich vorher abgenommenes Blut in Teströhrchen zum DRK-Zentrallabor transportiert. Das Blut aus den Teströhrchen wird dort gesetzes- und richtlinienkonform auf Krankheitserreger untersucht. Außerdem dienen sie der Bestimmung der Blutgruppe, die sicherheitshalber auch bei Dauerspendern erfolgt. Das Blut aus den Blutbeuteln wird in der Produktion automatisiert in die drei Blutkomponenten rote Blutkörperchen, Blutplättchen und Blutplasma aufgetrennt. Mehr Details über die Bearbeitung der Blutspende im Zentrallabor erfährst du in unserem Magazin-Artikel "Was passiert mit meiner Blutspende".

Blutspende - Was wird getestet?

Das Blut aus den Teströhrchen testet unser Labor

  • auf die Leberentzündungen Hepatitis A, B, C und E,
  • auf das HI-Virus, das die Immunschwäche AIDS verursacht,
  • auf die Geschlechtskrankheit Syphilis,
  • auf das Parvovirus B19, den Erreger der Ringelröteln,
  • sowie ggf. auf das West-Nil-Virus und das Cytomegalievirus
  • bezüglich der Testung auf Malaria informiere dich bitte in unserem Beitrag Blutspende und Malaria

Verschiedene Krankheitserreger bergen das Risiko, durch eine Bluttransfusion in den Blutkreislauf des Empfängers zu gelangen. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, testen wir jede Blutspende auf die oben genannten Erreger. Trotz modernster und hochempfindlicher Testmethoden bleibt dennoch ein Zeitfenster bestehen, in dem bereits eine Infektion beim Spender vorliegen kann, diese aber noch nicht nachweisbar ist. Darüber hinaus gibt es nicht für jeden durch Blut übertragbaren Erreger einen geeigneten Test. Deswegen ist es sehr wichtig, dass du den medizinischen Fragebogen vor der Blutspende gewissenhaft ausfüllst. Deine wahrheitsgemäßen Antworten helfen dabei, die Blutspende so sicher wie möglich zu machen.

 

Wie wird das Blut untersucht?

Im Labor sind hochmoderne Maschinen für unsere tägliche Arbeit unabdinglich

 

Zur Vorbereitung auf weitere Tests erfolgt die Bestimmung der AB0-Blutgruppe und des Rhesusfaktors sowie der Kell-Blutgruppe. Außerdem überprüft unser Labor, ob Antikörper gegen Blutgruppen-Antigene im Blut vorhanden sind. Bei der eigentlichen Untersuchung auf Krankheiten beginnt das Labor zunächst mit indirekten Nachweisen für Krankheitserreger, indem es auf Antikörper gegen Hepatitis B- und Hepatitis C-Viren, HIV und Syphiliserreger testet. Dabei handelt es sich um einen indirekten Nachweis, weil Antikörper als Reaktion des Immunsystems auf einen Erregerkontakt entstehen und kein Bestandteil des Erregers selbst sind. Um eine akute oder chronische Hepatitis B auszuschließen, erfolgt zudem ein Test auf ein bestimmtes Protein (Antigen) des Hepatitis B-Virus. Des Weiteren finden Testungen mittels PCR (Polymerasekettenreaktion) statt, die Hepatitisviren A, B, C und E sowie HIV, das Parvovirus B19 und gegebenenfalls das West-Nil-Virus und das Cytomegalievirus direkt nachweisen können.

Wo findet die Untersuchung des Blutes statt?

Die Untersuchung der Blutproben führt unser Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes durch. Diese können mithilfe von speziell dafür entwickelten Automaten in kurzer Zeit eine Vielzahl von Blutproben testen. So liegen in der Regel bereits am Tag nach der Blutspende die Ergebnisse vor, und die unbedenklichen Blutspenden können zur Anwendung am Patienten freigegeben werden. Die schnelle und gleichzeitig zuverlässige Testung ist besonders für Blutprodukte entscheidend, die nur eine kurze Haltbarkeit haben, die sogenannten Blutplättchenkonzentrate. Die Untersuchungen auf Antikörper gegen Krankheitserreger, die PCR-Tests, die Bestimmung der Blutgruppenmerkmale und die Auftrennung der Blutbestandteile laufen jeweils räumlich voneinander getrennt ab.

Spielt Corona eine Rolle bei der Blutspende?

Es gilt als ausgeschlossen, dass das Coronavirus (SARS-CoV-2) oder Antikörper aufgrund einer Corona-Impfung durch eine Bluttransfusion übertragbar sind. Daher ist eine Testung der Blutspende auf das Coronavirus nicht notwendig. Da nur gesunde Blutspender - auch zum Eigenschutz - Blut spenden dürfen, ist eine Blutspende mit einer akuten Corona-Infektion nicht möglich (frühestens nach vier Wochen). Nach einer Impfung gegen Corona ist es hingegen kein Problem, direkt am nächsten Tag Blut zu spenden. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Testergebnis auf einen Krankheitserreger ist positiv - was nun?

Hämoglobinwert-Blutspende
Vor der Blutspende wird der Hämoglobinwert bestimmt

Je nach Erkrankung gibt es unterschiedliche Rückstellungszeiten. Bei manchen besteht sogar ein lebenslanger Ausschluss von der Blutspende. Zum einen dient das der Sicherheit des Blutspenders, damit du den Blutverlust leicht verkraftest. Daher bekommst du vor der Blutspende einen Gesundheitscheck mit Fragebogen sowie der Bestimmung von Blutdruck, Körpertemperatur und Eisengehalt des Blutes. Zum anderen müssen Blutprodukte für den Empfänger sicher sein. Wenn das Labor bei deiner Blutprobe eine Infektion feststellt, erhältst du eine Benachrichtigung mit näheren Informationen. Bei folgenden Infektionen darfst du dauerhaft kein Blut mehr spenden:

  • HIV
  • Hepatitis B (Ausnahme bei ausgeheilter Infektion mit bestimmten Testergebnissen)
  • Hepatitis C
  • Syphilis

Für die anderen Infektionskrankheiten, die bei den Laboruntersuchungen auffallen können, gelten folgende Rückstellungszeiten:

  • Hepatitis A und E sowie West-Nil-Virus-Infektion: vier Monate
  • Cytomegalievirus: ein Jahr

Weitere Infektionen und Erkrankungen können ebenfalls zu einem Dauerausschluss oder einer vorübergehenden Rückstellung führen, die durch den Gesundheitscheck beziehungsweise den Fragebogen erfasst werden.



 

Was wird beim Blutspenden getestet - Zusammenfassung

Bei jedem Blutspendetermin findet ein kleiner Gesundheitscheck statt, damit du die Blutspende problemlos überstehst. Außerdem schicken wir dein Blut in unser Zentrallabor, wo es auf verschiedene Krankheitserreger untersucht und Blutgruppenmerkmale bestimmt werden. Da es aber nicht für alle durch Blut übertragbaren Erreger entsprechende Tests gibt und nicht jede Infektion sofort nachweisbar ist, bleibt die ehrliche Beantwortung des medizinischen Fragebogens unverzichtbar. Wir würden uns sehr freuen, wenn du zu einem unserer Blutspendetermine in deiner Nähe kommst. So einfach kannst auch du zum Blutspender und Lebensretter werden!



 

Häufig gestellte Fragen

Direkt vor der Blutspende messen wir Blutdruck, Körpertemperatur und Eisenwerte (Bestimmung des Blutfarbstoffs Hämoglobin). Unser Labor testet anschließend jede Blutspende auf verschiedene Krankheitserreger und Blutgruppenmerkmale.

Der Fragebogen dient auch der Sicherheit des Spenders, und es kann nicht auf alle durch Blut übertragbaren Erreger getestet werden. Zudem besteht ein gewisses Zeitfenster von einigen Tagen nach einer Infektion, in der die Erreger noch nicht im Blut nachweisbar sind.

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Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost
DRK-Blutspende Team

Hier schreibt das Team der DRK-Blutspendedienste.

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