Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie Mannheim
Klinische Studien
Abteilungsleitung
Unser Auftrag
Ziel von klinischen Studien ist die Prüfung der Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von neuen Therapien oder Interventionen bei Patienten. Nur so kann festgestellt werden, wie wirksam und verträglich Medikamente oder Medizinprodukte wirklich sind. Die Studienergebnisse ermöglichen den Ärzten so eine größere Sicherheit beim Umgang mit verschiedenen Behandlungsmethoden.
Wir bieten im Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie ein breites Spektrum an klinischen Studien, insbesondere immuntherapeutische Studien sowie Studien mit CAR-T-Zellen an. Unsere stationäre Zytapherese ist ein wichtiger Kooperationspartner für zahlreiche immuntherapeutische Studien. Wir führen hierzu je nach Studienprotokoll von gesunden Spendern oder von Patienten Leukapheresen zur Gewinnung mononukleärer Zellen durch, die in entsprechenden Laboren immuntherapeutisch untersucht, verändert und ggf. den Patienten reappliziert werden. Unser Labor ist nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert und nach DIN EN ISO 15189:2014 akkreditiert.
Aktuell durchgeführte Studien
- COVIMBA
- COVIC-19
- CAPACEPT
- CORE
COVIMBA
In der COVIMBA Studie (COVID-19: Immunität in Blutspendenden und Antikörperverläufe) werden Immunisierungsereignisse wie Impfungen und durchgemachte COVID-19 Infektionen in einer großen Kohorte an Vollblutspendenden des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg – Hessen erfasst. Ziel ist es, aus der Analyse dieser Immunisierungsschemata und Krankheitsverläufe wichtige Erkenntnisse im Bereich COVID-19 mit den Schwerpunkten Immunität und Long-COVID zu generieren.
Für weltweit vergleichbare serologische Untersuchungen werden zusätzlich zu anamnestischen Daten standardisierte Antikörpertestungen mit in die Analysen einbezogen.
COVIC-19-Studie
Aktuell sind wir an der Gewinnung und Herstellung von Rekonvaleszentenplasma von zuvor an COVID-19 erkrankten Personen beteiligt. Dieses Plasma enthält Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus und wird für die Behandlung von COVID-19-Patient/-innen eingesetzt.
In Studien konnte gezeigt werden, dass durch eine frühzeitige Therapie mit Rekonvaleszentenplasma eine Abmilderung des Krankheitsverlaufes von an COVID-19 Erkrankten sowie eine verminderte Sterblichkeit erreicht werden kann.
Rekonvaleszenten-Plasma kann mit geringem technischen Aufwand hergestellt werden und ist allgemein gut verträglich. Im Rahmen der Plasmagewinnung sind wir an Studien beteiligt, die die Wirksamkeit dieser Therapie untermauern sollen.
Anmeldung
Personen, die selbst eine COVID-19-Infektion durchgemacht haben und Plasma spenden möchten, können sich hier über die Voraussetzungen und den Ablauf informieren.
CAPACEPT
Die Europäische Kommission fördert seit September 2020 den Ausbau der Infrastruktur zur Sammlung von Rekonvaleszentenplasma im Rahmen der Pandemiebekämpfung.
Das Institut in Mannheim hat in diesem Zusammenhang das Förderkonsortium CAPACEPT (ConvAlescent PlAsma Collection from rEcovered PaTients) für ein konstruktives Zusammenarbeiten und den Ausbau unterschiedlicher innerdeutscher Rekonvaleszentenplasma-Standorte ins Leben gerufen.
Im Rahmen dieses geförderten Projektes wird aktuell unter anderem die Möglichkeit einer mobilen Plasmaspende zum gezielten Erreichen ausgewählter Personen aufgebaut.
CORE-Studie
Ziel dieses Kooperationsprojektes ist die Messung des Verlaufs des Antikörpertiters, Status des angeborenen Immunsystems sowie weiterer Immunparameter bei einem großen Kollektiv gesunder Plasmaspender/-innen im Alter von 18 bis 60 Jahren, die an SARS-CoV-2 erkrankt waren.
Diese Kooperationsstudie wurde federführend an unserem Institut in Mannheim konzipiert. Entsprechende Untersuchungen werden in spezialisierten Arbeitsgruppen in Mannheim, Ulm und Tübingen durchgeführt.