Geschrieben am: 16.04.2018
„Blut ist und bleibt bis auf weiteres nicht ersetzbar, aus diesem Grund danken wir Ihnen für ihre herausragende Leistung"
mit diesen Worten wurde die Ehrungsveranstaltung für verdiente Blutspender am 14. April in Schloss Biebrich in Wiesbaden eröffnet. Die Geehrten haben dazu beigetragen, dass beispielsweise Friederike Streckenbach gerettet werden konnte, als sie wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter Ida mehrere Liter Blut verlor.
Und darum wurden 41 Blutspender, die mindestens 125 Blutspenden geleistet haben, für ihren außergewöhnlichen Verdienst an der Gesellschaft mit einer eigens für diesen Anlass entworfenen Ehrungsnadel ausgezeichnet. Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel, selbst jahrelanger Blutspender, betonte in seiner Laudatio: „Ein Unfall oder eine schwere Krankheit kann jeden völlig unerwartet treffen. Deshalb ist das medizinische Versorgungsystem auf Blutkonserven angewiesen, um in diesen Fällen helfen und Leben retten zu können. Jede Blutspende zählt und kann Leben retten.“
Unter den Geehrten ist auch Paul Herden aus Kelkheim. Er wurde für 150 Blutspenden ausgezeichnet. Er spendet seit fast 50 Jahren. Angefangen hat es im Fußballverein, denn mit seinen Bolzjungs ist er das erste Mal gemeinsam zur Blutspende gegangen und seitdem dabei geblieben.
Horst Beier aus Frankfurt wurde für 175 Blutspenden ausgezeichnet. Er kam über das Jugendrotkreuz zur Blutspende. Seine erste Spender erfolgte 1964.
Herzerkrankungen, Geburtskomplikationen, Anämie, Krebserkrankungen:
Die Liste, bei welchen Erkrankungen Blut benötigt wird, ist vielfach erweiterbar
Blutspender tun etwas unglaublich wertvolles: Sie retten Leben. Das ist nicht selbstverständlich. Jede einzelne Blutspende kommt direkt beim Patienten an. Die Geehrten haben dazu beigetragen, dass beispielsweise Friederike Streckenbach gerettet werden konnte, als sie wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter Ida aufgrund von Blutungen in der Gebärmutter mehrere Liter Blut verlor. Die folgende Notoperation überlebte sie nur dank Blutspenden! Blutspenden helfen auch Miriam. Die 12-Jährige leidet an einer seltenen Blut-anämie und benötigt all drei Wochen Bluttransfusionen. Lebensgeschichten wie die der beiden Frauen bewegen die Gesichter im festlichen Saal des Schloss Biebrich. Bewegende Gesichter gab es auch, als Tomek Kaczmarek aus Stuttgart sich persönlich an die Blutspender wendete. Er überlebte nach einer Herzerkrankung und mehreren Operationen dank freiwilliger Blutspender. In einer Not-OP wurden ihm 30 Blutkonserven transfundiert. „Ich bin zutiefst dankbar, dass Sie das tun, was Sie tun, nämlich etwas Gutes. Sie setzen sich für andere ein, ohne zu wissen, wer genau ihr Blut bekommt, einzig und allein aus dem Gedanken zu helfen. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen.“, so der 31- Jährige vor dem Publikum. Es herrscht Stille im Raum. Ohne das Engagement der zahlreichen Blutspender stünde Tomek nicht vor ihnen. Weil es Menschen wie die geehrten Spender aus ganz Hessen gibt, ist die medizinische Versorgung im Bundesland Hessen so gut. Auch im Kampf gegen Krebserkrankungen wie beispielsweise einer Leukämie, werden Blutpräparate benötigt, teilweise mehr als 100 Spenden. Die Liste, bei welchen Erkrankungen Blut benötigt wird, ist noch vielfach erweiterbar. Bei der Ehrungsveranstaltung wird deutlich, ohne das jahrelange, herausragende Engagement eines jeden – an der südhessischen Bergstraße, im osthessischen Fulda oder auch im nordhessischen Frankenberg, wäre dies alles nicht möglich.
Blutspendeaktionen wären ohne ehrenamtliches Engagement undenkbar
Ein besonderer Dank gehört auch den zahlreichen Ehrenamtlichen, „denn hinter jeder Blutspende steht mindestens eine ehrenamtliche Stunde.“, erinnerte Norbert Södler, Präsident des DRK–Landesverband Hessen e. V. Über die Bedeutung der Blutspende für die moderne Hochleistungsmedizin und den Weg des Blutes vom Spender bis zum Empfänger informierte, Prof. Dr. Dr. h.c. Erhard Seifried, Ärztlicher Direktor des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg-Hessen. "Weil Sie da sind, können wir die notwendige Versorgung gewährleisten. Ohne Sie könnten wir Mediziner nicht helfen", schloss er seinen Vortrag ab. Abgerundet wurde der Festakt durch den Sängerchor der TGM Seligenstadt, der unter anderem durch ein Medley aus dem König der Löwen das Publikum begeisterte.
104.895 Menschen in Hessen engagierten sich mit 191.267 Blutspenden im vergangenen Jahr für die Versorgung von Kranken und Verletzten. In den nächsten Jahren wird der Anteil an Patienten mit einem hohen Alter oder mit komplexen chirurgischen Eingriffen in den Krankenhäusern stetig steigen. Ebenso wird es natürlich zukünftig weiter Notfallpatienten mit einer akuten Blutungssituation geben, bei denen die Transfusion von mehreren Fremdblutkonserven lebensrettend ist! Daher benötigt der DRK-Blutspendedienst neben den vielen erfahrenen, verlässlichen Spendern auch neue Spender. Blutspendetermine sind unter www.blutspende.de/termine abrufbar.