Geschrieben am: 27.12.2023
Dieser Scheck rettet Menschenleben!
Das internationale Handelsunternehmen JYSK hat Mitte Dezember in seiner Zentrale in Handewitt bei Flensburg einen Scheck über 3.000,- € an die Deutsche Stammzellspenderdatei übergeben. Eine einfache Geste, mit der vielen Leukämiepatienten eine unschätzbare Hilfe geleistet wird. Denn die Gewebetypisierung mittels hochmoderner molekularbiologischer Methoden kostet Geld, doch für diese Arbeit ist in unserem Gesundheitssystem keine Finanzierung vorgesehen. Die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSSD) ist unseren DRK-Blutspendediensten Nord-Ost und Baden-Württemberg – Hessen angegliedert und setzt sich intensiv für die Blutstammzellspende und die Knochenmarkspende ein. Schon seit 2014 unterstützt das internationale Handelsunternehmen JYSK die beiden Themen DRK-Blutspende und Stammzellspende. Neben den regelmäßig stattfindenden Blutspendeaktionen in der Handewitter Firmenzentrale gibt es auf den großen Jahresfeiern für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig Typisierungsstände in Kooperation mit der DSSD. Mittlerweile sind bereits über 700 JYSK Mitarbeiter typisiert, zwei von ihnen haben bereits eine Stammzellspende geleistet. „Weitere Aktivitäten von JYSK und DSSD werden folgen“, versprach Julia Rojahn, Communications Consultant bei JYSK, die im Namen ihres Unternehmens den Scheck übergeben hatte. Mit der Registrierung möglichst vieler potentieller Stammzellspenderinnen und -spender, wird schwer erkrankten Patienten und deren Umfeld neue Hoffnung auf Leben geschenkt.
Wissenswertes zum Thema Stammzellspende
Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 11.000 Menschen an Leukämie oder leiden an anderen Störungen der Blutbildung, wie z. B. Anämie oder Immundefekten sowie Lymphomen. Vielen Patienten kann heute durch die Übertragung von Stammzellen eines gesunden Stammzellspenders geholfen werden. Wird in der eigenen Familie kein geeigneter Spender gefunden, ist der Patient aber auf einen Fremdspender angewiesen. Je mehr Menschen sich also als Stammzellspender registrieren lassen, desto höher ist die Chance für jeden Patienten einen Stammzellspender mit den passenden Gewebemerkmalen (auch HLA-Merkmale = Humane Leukozyten Antigene) zu finden.
Auf allen Blutspendeterminen unserer DRK-Blutspendedienste Baden-Württemberg – Hessen und Nord-Ost bieten wir kostenlose Typisierungen in Verbindung mit einer Blutspende an
„Mit einer Typisierung im Rahmen einer Blutspende kann man nicht nur für Patienten, die Blutpräparate benötigen, zum Lebensretter werden, sondern auch für Leukämiepatienten, die dringend auf einen passenden Stammzellspender warten."
Wenn du mit einer Blutspende helfen möchtest, findest du hier Blutspendetermine in deiner Nähe. Wenn du dich in Verbindung mit deiner Blutspende typisieren lassen möchtest, musst du dies dem Personal vor Ort vor der Blutentnahme mitteilen.
Über Voraussetzungen für die Typisierung informiert die DSSD
Über Typisierungsaktionen oder auch die Möglichkeit, sich ein Typisierungsset für einen Abstrich von der Mundschleimhaut mit einem Wattestab ganz bequem nachhause schicken zu lassen, informiert die Deutsche Stammzellspenderdatei auf ihrer Website. Auch darüber, welche Voraussetzungen du als Stammzellspender*in erfüllen musst, wird dort informiert. Eine Neuregistrierung ist bis zum 55. Lebensjahr möglich. Wer bereits bei einer anderen Datei registriert ist, braucht sich nicht noch einmal typisieren zu lassen.
Ein ehemaliger Patient bestätigt, wie kostbar die Hilfe ist
Wie kostbar jede Form von Hilfe tatsächlich ist, bestätigte bei der Übergabe des Spendenschecks auch Kai-Uwe Parsons-Galka. Der 58-Jährige erkrankte 2013 an Knochenmarkkrebs, benötigte zum Überleben dringend einen Spender mit den passenden Gewebemerkmalen. Die DSSD konnte damals innerhalb weniger Wochen einen Stammzellspender für den Sozialpädagogen vermitteln, im September 2013 fand seine Transplantation im Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg statt. Für die Hilfe, die ihm seinerzeit eine zweite Chance im Leben schenkte, ist Parsons-Galka dankbar und setzt sich heute ehrenamtlich für andere Patienten ein, unter anderem als Vorsitzender des „Förderverein für Knochenmarktransplantation in Hamburg e.V“
„Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie wichtig das Engagement aller Menschen, die sich für eine Registrierung als Stammzellspender entscheiden, ist. Es rettet Leben! Dafür bedanke ich mich aus tiefstem Herzen."
Titelfoto: Kai-Uwe Parsons-Galka, Annett Smolka und Julia Rojahn bei der Übergabe des Spendenschecks an die Deutsche Stammzellspenderdatei
Portraitfoto Kai-Uwe Parsons-Galka: ©Julius Demant/www.lichtbildnerei.com