Geschrieben am: 20.05.2020
Darf ich während der Schwangerschaft Blutspenden? Wie lange muss ich nach einer Geburt mit dem Blutspenden warten und wie sieht es mit Blutspenden in der Stillzeit aus?
Dies sind immer wieder Fragen, die wir von Spenderinnen gestellt bekommen. Im Folgenden bringen wir rund um das Thema „Blutspende und Schwangerschaft“ Licht ins Dunkle.
Darf ich während einer Schwangerschaft Blutspenden?
Nein, während einer Schwangerschaft darfst du kein Blut spenden. In dieser Zeit bist du nicht nur von der Vollblutspende, sondern auch von der reinen Thrombozyten- und Plasmaspende ausgeschlossen.
Diese Sperre ist dafür da, um dich und dein ungeborenes Kind zu schützen: Dein Körper braucht während der Schwangerschaft vermehrt Blut und Eisen, um das Kind zu versorgen. Deshalb fällt es dem Körper während dieser Zeit schwerer, einen Blutverlust zu kompensieren, was z.B. zu Ohnmacht während der Blutspende führen könnte. Blutspenden und Schwangerschaft schließen sich folglich aus.
Wie lange muss ich mit dem Blutspenden nach der Geburt warten?
Blutspenden ist nach einer Geburt erst nach sechs Monaten wieder möglich.
Eine Geburt ist körperlich sehr anstrengend. Dein Körper ist auch nach der Entbindung noch immer angeschlagen und braucht vor allem eins: Ruhe. Auch das Stillen des Kindes ist für den mütterlichen Stoffwechsel herausfordernd.
Um sicherzustellen, dass dein Körper das entnommene Blut problemlos wiederherstellen kann, müssen zwischen einer Geburt ohne Komplikationen und der ersten Blutspende mindestens sechs Monate liegen.
Bitte beachte, dass die Bundesärztekammer und das Paul-Ehrlich-Institut diese Wartefristen vorschreiben. Dein Körper braucht Zeit, um alle schwangerschaftsbedingten Veränderungen zurückbilden zu können.
Die gleiche halbjährliche Rückstellung zur Blutspende gilt auch nach einer Fehlgeburt. Auch hier braucht der Körper Zeit, um sich zu regenerieren und vom eventuellen Blutverlust zu erholen.
Ist Blutspenden in der Stillzeit möglich?
Muttermilch spenden während der Stillzeit
Auch wenn Du während der Stillzeit kein Blut spenden darfst, kannst Du trotzdem anderen helfen - mit Muttermilchspenden. Insbesondere für Frühgeborene ist Spenerinnenmilch häufig überlebenswichtig, wenn ihre eigene Mutter ihnen keine Milch geben kann. In unserem Magazinartikel "Muttermilch spenden in Hessens Frauenmilchbank" erfährst Du mehr zum Thema Muttermilchspende und wie Du helfen kannst.
Danke für deine Bereitschaft zur Blutspende – Stillzeit, heißt für dich allerdings Schonzeit.
Blutspenden ist in der Stillzeit nicht möglich. Als Mutter sollst du nicht noch zusätzlich belastet werden. Beachten bitte, dass diese Sperre auch gilt, wenn du nur noch wenig stillst. Zwischen dem Abstillen und der Blutspende gibt es anschließend keine weitere Wartezeit.
Wir wünschen dir eine schöne Schwangerschaft, eine unkomplizierte Geburt und vor allem eine tolle erste Zeit mit deinem Baby. Alles Gute für euch!
Wir freuen uns, wenn wir dich nach deiner Stillzeit zur Blutspende beim DRK Blutspendedienst begrüßen dürfen.
Blutspenden und Schwangerschaft – was gibt es noch zu beachten?
Müssen Sie vergangene Schwangerschaften erwähnen?
Ja. Wenn du den Fragebogen auf dem Blutspendetermin ausfüllst, wirst du gebeten, deine Schwangerschaften mit genauem Zeitpunkt zu erwähnen. Diese Angaben benötigen wir für eventuelle weiterführende Laboruntersuchungen. Das Blut einer Frau, die schwanger gewesen ist, muss in einigen Fällen auf zusätzliche Antikörper untersucht werden, die durch eine Schwangerschaft entstanden sein können. Diese Antikörper sind für die Frau ungefährlich, können aber dem Empfänger der Bluttransfusion schaden.
Hat eine Blutspende Auswirkungen, wenn ich versuche schwanger zu werden?
Eine Blutspende sollte sich nicht auf eine geplante Schwangerschaft auswirken. Wenn du aber unsicher bist, ob du bereits schwanger bist, solltest du lieber mit dem Blutspenden aussetzen.
Du bist in den ersten Wochen deiner Schwangerschaft Blutspenden gegangen, bevor du Kenntnis davon hattest. Was passiert nun?
Wenn du erst nach der Blutspende von deiner Schwangerschaft erfahren hast und es dir soweit gut geht, besteht kein Grund zur Panik. Es kann jedoch zu Kreislaufproblemen und Eisenmangel kommen. Am besten informierst du deinen Frauenarzt, um eventuelle Komplikationen zu vermeiden.
Welcher Wert im Blut zeigt eine Schwangerschaft an?
Eins vorab: Gespendetes Blut testen wir nicht auf eine Schwangerschaft.
Wenn du vermutest schwanger zu sein, vereinbare einen Termin bei deinem Frauenarzt. Dieser kann durch eine Blutprobe den Wert des schwangerschaftserhaltenden Hormons „humanes Chorion Gonadotropin“ (HCG) ermitteln. Der HCG-Wert bestätigt eine vorliegende Schwangerschaft. Im Blut kann er bereits eine Woche nach der Befruchtung nachgewiesen werden.
Um sicherzugehen, dass deine Schwangerschaft gut verläuft, wird die Konzentration des HCG-Hormons regelmäßig kontrolliert.
Häufig gestellte Fragen
Während du stillst, solltest du dich schonen und dich ganz auf dein Baby und dich konzentrieren. Deshalb ist Blutspenden in der Stillzeit nicht möglich. Auch wenn du nur noch wenig stillst ist Blutspenden tabu, da eine Blutspende immer eine zusätzliche Belastung für den Körper darstellt. Sobald du komplett abgestillt hast, kannst du aber direkt wieder zum Blutspenden kommen. Voraussetzung ist, dass seit der Geburt sechs Monate vergangen sind.
Blutspenden nach einer Geburt ist nach sechs Monaten wieder möglich. Im Anschluss an die Schwangerschaft und Geburt benötigt dein Körper genug Zeit und Ruhe, um sich vollständig zu erholen. Deshalb ist das Blutspenden sowohl in der Schwangerschaft als auch in den sechs Monaten danach nicht erlaubt.