Geschrieben am: 04.06.2020
Jeder Mensch besitzt ein ganz bestimmtes Blutmuster, das von den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bestimmt wird. Dieses Muster wird auch Blutgruppe genannt und entscheidet über die Frage: Wer kann wem Blut spenden? Erfahre in diesem Artikel, warum die Blutgruppe so eine wichtige Rolle bei der Bluttransfusion spielt und wie die Blutgruppen-Verteilung in Deutschland und weltweit aussieht.
Bedeutung der Blutgruppenbestimmung für die Bluttransfusion
Für die Übertragung von Blut zwischen zwei Menschen ist die Bestimmung der Blutgruppe unerlässlich. Die wichtigsten Merkmale von Spender- und Empfängerblut müssen übereinstimmen, um lebensgefährliche Komplikationen bei der Bluttransfusion zu verhindern. Trage Deinen Blutspenderausweis daher möglichst immer bei Dir: Die hier vermerkten Blutgruppenmerkmale können nach einem Unfall einen entscheidenden Zeitvorteil bei der Bluttransfusion bringen.
Verteilung der Blutgruppen – wichtige Merkmale
Welche Blutgruppen gibt es? Die beiden wichtigsten Blutmerkmale sind die Blutgruppe und der Rhesusfaktor. Wir arbeiten heute mit dem AB0-System mit den Blutgruppen A, B, 0 und AB. Dieses AB0-System wurde, ebenso wie das Rhesussystem, vom Mediziner Karl Landsteiner entdeckt. Bei der Transfusion von Blutkomponenten muss die Verträglichkeit von Spenderblut und Empfängerblut anhand dieser Merkmale gegeben sein.
Wer kann wem Blut spenden?
Für die Versorgung von Notfallpatienten besteht ein hoher Bedarf an der Blutgruppe 0, da Blutkonserven dieser Gruppe universell einsetzbar sind. Andersherum können Patienten der Blutgruppe AB das Blut aller anderen Blutgruppen empfangen. Erfahre in unserem Magazinartikel "Wer kann wem Blut spenden?" mehr zum Thema Blutgruppen-Kompatibilität.
Blutgruppen-Verteilung in Deutschland
Die beiden häufigsten in Deutschland vorzufindenden Blutgruppen sind die Blutgruppe A mit 43 Prozent und die Blutgruppe 0 mit 41 Prozent Anteil der Bevölkerung. Entsprechend groß ist bei diesen Gruppen der Bedarf, denn unter den Patienten finden sich natürlich dieselben Anteile. Beim Rhesusfaktor haben wir in Deutschland einen Anteil von 85 Prozent mit positivem Merkmal und 15 Prozent Rhesus negative Personen. Weitere Gruppen werden mit dem AB0-, Rhesus- und Kell-System nur im Bedarfsfall bestimmt. Die Blutgruppen-Verteilung in Deutschland im Überblick:
- A Rhesus positiv 37 %
- A Rhesus negativ 6 %
- 0 Rhesus positiv 35 %
- 0 Rhesus negativ 6 %
- B Rhesus positiv 9 %
- B Rhesus negativ 2 %
- AB Rhesus positiv 4 %
- AB Rhesus negativ 1 %
Blutgruppen-Verteilung weltweit
Auch weltweit gibt es gibt es für die Blutgruppen A und 0 den größten Bedarf. Denn diese Blutgruppen sind auch weltweit am häufigsten vertreten. A Rhesus positiv haben 34 Prozent der Menschen und 0 Rhesus positiv fallen auf 38 Prozent der Menschen weltweit. Blutpräparate von Rhesus-negativen Spendern sind auch weltweit besonders gefragt, wenn in Notfallsituationen keine Zeit bleibt, um den Patienten vollständig zu untersuchen und schnell das Blut zur Verfügung gestellt werden muss. Die Blutgruppe 0 mit dem Rhesusfaktor negativ hat die größte Bedeutung in der Blutversorgung, kommt aber leider nur bei sieben Prozent der Weltbevölkerung vor. Darüber hinaus gibt es noch die Bombay Blutgruppe. Nur ca. 20.000 Menschen haben diese Blutgruppe weltweit und sie kommt vorwiegend in Indien vor. Die weltweite Blutgruppen-Verteilung im Überblick:
- A Rhesus positiv 34 %
- A Rhesus negativ 6 %
- 0 Rhesus positiv 38 %
- 0 Rhesus negativ 7 %
- B Rhesus positiv 9 %
- B Rhesus negativ 2 %
- AB Rhesus positiv 3 %
- AB Rhesus negativ 1 %
Der Bedarf der unterschiedlichen Blutgruppen
Die Blutgruppe 0 besitzt weder das Merkmal A noch das Merkmal B, sodass nach der Übertragung beim Empfänger keine Antikörper dagegen gebildet werden. Patienten mit der Blutgruppe AB können hingegen das Blut aller anderen Blutgruppen empfangen, weil Menschen mit der Blutgruppe AB keine Antikörper gegen die Blutgruppe A oder B bilden. Der Rhesusfaktor ist nur bei Rhesus-negativen Patienten unbedingt zu beachten: Diese dürfen nur Rhesus-negatives Blut erhalten. Die Blutgruppe 0 Rhesus-negativ wird von fast jedem Patienten vertragen und bei Notfällen daher überproportional benötigt. Grundsätzlich zählt aber jede Spende, da mit dem Blutspenden Krebspatienten geholfen und Leben gerettet werden kann
Deshalb freuen wir uns, Dich bei einem unserer Blutspendetermine begrüßen zu dürfen!
Falls Du Fragen zu diesem Thema hast oder unsicher bist, ob Du Blut spenden kannst, steht Dir unsere kostenlose Hotline 0800 11 949 11 zur Verfügung.
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Häufig gestellte Fragen
Wenn die Blutgruppe des Spenders und des Empfängers nicht zusammenpassen, kann es zu lebensgefährliche Komplikationen bei der Transfusion führen. Um eine sichere und lebensrettende Bluttransfusion zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die Blutgruppen zusammenpassen.
Nach dem von Karl Landsteiner entdeckten AB0-Blutgruppensystem existieren die Blutgruppen A, B, AB und 0. Hinzu kommt jeweils der Rhesusfaktor positiv oder negativ. Erfahre mehr dazu in unserem Magazinartikel zum Thema „Welche Blutgruppen gibt es?“.
Die Blutgruppen des AB0-Systems werden nach den Mendelschen Regeln vererbt. Jedes Elternteil gibt ein Blutgruppenmerkmal, z. B. A, B oder 0 an ihr Kind weiter. Aus diesen beiden Merkmalen der Eltern entsteht die Blutgruppe des Kindes. Erbt das Kind beispielsweise den Genotyp A0, hat es die Blutgruppe A.